Um es gleich vorweg zu sagen – es gab schon mal bessere Zeiten, bei der Deutschen Bank. Im Mai 2007 beispielsweise, da notierte die Aktie bei 92,05 Euro, Allzeithoch. Das ist mittlerweile A verdammt lange her und B meilenweit entfernt. Am 27. Juni 2018 standen 8,755 Euro auf der Anzeigetafel, Allzeittief. Macht rund 90,5% Verlust. Und die Ziele sind deutlich kleiner geworden:
Da wäre einmal die 10-Euro-Marke, die nun als obere Begrenzung einer mehrwöchigen Schiebezone betrachtet werden kann. Und zwingend zurückerobert werden müsste, um aus der besagten Seitwärtsrange nach oben auszubrechen. Was unverändert oberhalb von 10,10 Euro der Fall wäre, wobei zur Bestätigung auch gleich die nächste Eindämmungslinie bei 10,20 Euro sowie der Widerstandsbereich bei 10,40 Euro überwunden werden sollten. Danach stünden die Chancen auf einen Sprung über die 11-Euro-Marke wieder deutlich besser, und von dort aus könnte es sogar noch einmal in Richtung des Juli/August-Tops bei 11,28 Euro gehen. Wenn da nur nicht die Sache mit dem Abstieg aus dem Euro STOXX 50 wäre:
Wenn die neue Zusammensetzung des Eurozonen-Index am 24. September in Kraft tritt, wird die Aktie der Deutschen Bank nicht nur aus allen Fonds fliegen, die das Börsenbarometer 1:1 abbilden. Auch manch anderer Anleger dürfte die Scheine vermutlich zügig aus dem Depot streichen – neben dem Imageschaden sind also auch tatsächliche, sprich materielle Verluste wahrscheinlich. In Kurszielen ausgedrückt, könnte es daher schnell wieder um die wichtige Unterstützung an der 9-Euro-Marke gehen, wobei ein Rutsch unter diese Haltelinie einen Test des Allzeittiefs nach sich ziehen dürfte. Geht der schief, droht der nächste Ausverkauf – mit neuen Rekordtiefstständen.
Passend dazu signalisiert auch der Seasonal Chart noch für ein paar Tage fallende Kurse – die trendstärkste Short-Phase des Jahres endet allerdings am 20. September, ab da geht es aus saisonaler Sicht wieder aufwärts. Und das – mit einigen kleineren Unterbrechungen – auch bis weit ins nächste Jahr hinein, wobei im Schnitt ein Plus von 23% generiert werden konnte. Wer sich daher schon jetzt auf der Long-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit einem Open End Turbo Bull WKN: CQ9X7Q der Citi in Stellung bringen; der Schein ist mit 3,71 gehebelt und mit einer Knock-Out-Schwelle bei 7,0255 Euro ausgestattet. Für alle, die nicht mehr an die Wende glauben, bietet sich dagegen exemplarisch der Open End Turbo Bear WKN: CQ6U3T an; dieser Schein verfügt über einen Hebel von 3,65, die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 12,1805 Euro.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler