Na also! Ja, es erfüllt uns schon mit einer gewissen Genugtuung, dass wir vor zwei Wochen bereits davon überzeugt waren, dass „da noch mehr geht“, bei Evotec. Besser jedenfalls, als komplett daneben zu liegen. Was sich nicht immer vermeiden lässt. Wir sind ja auch nur Trader. (Stellen Sie sich jetzt bitte ein Zwinker-Smiley vor). Aber zurück zu Evotec, die gestern – Trommelwirbel – das alte 2017er-Top eingestellt haben. 22,50 Euro standen als Schlusskurs auf der Anzeigetafel. Ein starkes Signal für die kommenden Sitzungen. Oder?

Klares Jein: Kann die Aktie diese Schallmauer nun auch (auf Schlusskursbasis) durchbrechen und sich weiter nach oben absetzen, würde tatsächlich bereits die massive Widerstandszone rund um die 30-Euro-Marke ins Blickfeld rücken. Und wer sich jetzt fragt, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht – nö, eigentlich nicht. Das liegt in der Kurshistorie begründet: Als Evotec im Januar 1999 an der Börse zum Preis von 24 Euro je Aktie startete, ging es ziemlich zügig auf das „ewige“ Allzeithoch bei 100 Euro, das am 01. März 2000 markiert wurde. Danach begann der Abstieg, der bis an das Allzeittief neun Jahre später bei 54 Cent führte. Wobei die Kurse, und jetzt sind wir wieder im Spiel, über den Jahreswechsel 2000/2001 an der 30-Euro-Schwelle eine ganze Weile hängenblieben, bevor es rasant in Richtung 20 Euro und tiefer ging, also den Bereich, den wir heute bestens kennen. In der Zusammenfassung heißt das:

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Erstes Kursziel 30 Euro – wenn sich ein Ausbruch über 22,50 Euro bestätigt. Zweite Zielzone dann 34,30 Euro (das war im Januar 2001 das Jahreshoch), bevor die beiden markanten 2000er-Tiefs bei 39,25 bzw. 39,50 Euro in den Fokus rücken würden. Deutlich jüngeren Datums sind hingegen die Chartmarken auf der Unterseite. Sollte die Aktie nämlich nach unten abdrehen – was sich mit dem heutigen Kursverlust von rund 5% zum Auftakt bereits andeutet –, droht die Ausbildung eines Doppeltops, ebenfalls ein starkes Signal, und das könnte einen größeren Rücksetzer nach sich ziehen. Zumal Evotec am 30. August in die zweitstärkste Short-Trendphase des Jahres wechselt, die bis zum 26. September anhält und in der – kurz und knackig – im Schnitt 8,2% verloren gehen.

Seasonal Chart Evotec
Seasonal Chart Evotec

Als mögliche Kursziele/Haltestellen sollten daher insbesondere die 20-Euro-Marke mit dem alten November-Top bei 19,82 Euro sowie die ausgeprägte Haltezone zwischen 19 und 18 Euro, aber auch die markanten Spitzen an bzw. knapp unterhalb der 17-Euro-Marke im Auge behalten werden. Wichtig zu wissen: Unterhalb von 16,70 Euro würde sich das Chartbild dann zunehmend verschlechtern, ein Rutsch unter die 16er-Marke dürfte anschließend sogar einen Test des GD200 im Bereich von 15 Euro möglich machen. Das macht Evotec weiterhin für beide Seiten interessant:

Für alle, die spekulativ auf weiter steigende Kurse setzen möchten, bietet sich beispielsweise das Faktor-Zertifikat Long WKN: SFK705 der Société Générale an; der Schein ist mit Faktor 4 gehebelt, läuft endlos und die Anpassungs- bzw. KO-Schwelle liegen bei 18,00 und 16,88 Euro. Wer dagegen dem saisonalen Fahrplan folgen möchte, für den könnte sich das Faktor-Zertifikat Short WKN: SFK707 eignen; dieser Schein ist mit einem Faktor 3 ausgestattet, läuft ebenfalls endlos und die Anpassungs- bzw. KO-Schwelle sind bei 28,50 bzw. 30 Euro zu finden.