Die Zahlen im DAX lesen sich wie folgt: Von Montag bis Donnerstag legte der deutsche Leitindex 1,98% zu, wobei alleine der Donnerstag mit +1,83% zu Buche schlägt, dabei besonders anschaulich die Erleichterung über die (vorübergehende?) Einigung im Zollstreit verdeutlicht und gleichzeitig aufzeigt, dass der Rest der Woche eher durchwachsen verlaufen ist. Sei’s drum – am Ende zählt das Ergebnis, und das ist eindeutig: Mit dem klaren Sprung über die 200-Tage-Linie hat der DAX sein Potenzial wieder einmal unter Beweis gestellt. Gut, eine Bestätigung des Ausbruchs würden wir uns schon noch wünschen, aber wir wollten mit dem Erscheinen des Market Mover auch nicht bis heute Abend warten. Da ist MoFi (unser zweiter Vorschlag zum Unwort des Jahres übrigens), da sind wir außer Haus. Die Kursziele sind ohnehin auch ohne den heutigen Handelstag klar definiert – sobald den Blue Chips jetzt auch die Rückkehr in die November-Seitwärtsrange oberhalb von 12.850 glückt, wäre wieder Platz bis an die runde 13.000er-Barriere, wobei die Volumenkante bei 12.925 bzw. das alte 2017er-Juni-Top bei 12.952 unter Umständen bremsend wirken könnten. So richtig anspruchsvoll wird es aber erst oberhalb von 13.000 Punkten, denn da wartet bei 13.045 die Januar-Abwärtstrendgerade, die die Kurse im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal deckeln dürfte.
Nach unten stütz dabei nun zunächst der langfristige Durchschnitt, wobei der Sprung über diese Trendlinie ohnehin noch mit den berühmten ein, zwei festeren Sitzungen bestätigt werden sollte. Bleibt das nämlich aus und fällt der DAX unter den GD200 zurück, würde sofort die 12.600er-Schlüsselstelle erneut ins Fadenkreuz der Charttechniker rücken. Ein (kurzes und damit trendbestätigendes!) Pullback würde zwar ins Bild passen, allerdings ist das eine riskante Angelegenheit, denn sobald die Notierungen unter 12.600 abrutschen, wird die Uhr wieder auf Null gestellt, und es müsste zunächst mit einem neuerlichen Test der Doppel-Unterstützung bei 12.450/12.425 gerechnet werden – immer mit der Gefahr, dass sich solch ein Rücksetzer bis in den Bereich um 12.300/12.230 (Achtung, untere Begrenzung der mittelfristigen Trichterformation!) ausweiten könnte.
Wer sich auf der Long-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit einem Faktor-Zertifikat long (WKN: SFK02L) der Société Générale tun. Der Schein ist mit einem Faktor von 2 und einer KO-Schwelle bei 6.404,61 Punkten ausgestattet. Für alle, die sinkende Kurse erwarten, bietet sich dagegen beispielsweise das Faktor-Zertifikate Short WKN: SFK02S als Alternative an; dieser Schein hat einen Faktor von -2 und verfügt über eine KO-Schwelle bei 19.213,85 Punkten.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler