Keine Frage, adidas ist bei der laufenden FIFA-WM in Russland DER Top-Ausrüster – 12 von 32 Mannschaften kleiden ihre Spieler in Leibchen mit den drei Streifen als Logo, darunter neben Deutschland als (gerade Noch-)Weltmeister auch Argentinien, Belgien und Spanien, die alle drei als Mitfavoriten auf den Titel gelten. Blöd nur, dass einzig Belgien bislang so richtig zu überzeugen wusste, allerdings hatten die mit Panama auch weniger zu tun, als beispielsweise Spanien mit Team Ronaldo. Dass der neue Weltmeister adidas tragen wird, ist also alles andere als ausgemacht, und auch die Aktie tut sich aktuell schwer:
Nach dem Rücksetzer Mitte Mai, der punktgenau an die 200-Tage-Linie führte, kletterten die Papiere zwar noch auf das Juni-Top bei 203,80 Euro, das gleich mehrfach markiert wurde und das wir uns deshalb schon mal als Widerstand auf den Zettel schreiben. Danach ging es ohne größere Gegenwehr wieder abwärts, und zwar, Breaking News, bis unter die 190er-Barriere; das frische Monatstief wurde gerade bei 189,10 Euro aufgestellt. Der GD200 verläuft bei 187,48 Euro, weshalb wir auch den gleich auf den Zettel schreiben, allerdings in die Sparte „Unterseite“:
Sollte adidas jetzt unter den langfristigen Durchschnitt rutschen, müsste eine Ausweitung des aktuellen Ausverkaufs bis in den Bereich der nächsten Haltezonen bei 185 bzw. 180 Euro einkalkuliert werden; darunter wartet dann immer noch das offene Gap vom fulminanten Kurssprung Anfang März, das erst bei 174,25 Euro vollständig geschlossen wäre! Zudem verläuft zwischen 175 und 170 Euro auch eine ausgeprägte Schiebezone, die als Zielzone bzw. Unterstützung unbedingt auf den Zettel gehört.
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Der füllt sich allmählich, zumal jetzt noch der Blick auf den Seasonal Chart hinzukommt: Da ist adidas derzeit in der drittschlechtesten Short-Phase des Jahres unterwegs, die noch bis Mitte Juli andauert und im Schnitt ein Mini-Minus von 2% verursacht. Das spricht ja beinahe schon wieder für die Oberseite – sollten die Kurse nämlich im Zuge einer klassischen Gegenbewegung erneut nach oben abfedern, wäre ein Überschießen bis in den Bereich um 195 Euro keine Überraschung, sondern beinahe Pflicht; gelingt der Break, würde sich sogar neues Aufwärtspotenzial bis an die 200er-Schwelle bzw. bis an die horizontale Eindämmungslinie bei 203,80 Euro ergeben. Darüber warten dann das Mai-Top bei 206,50 Euro und natürlich das Allzeithoch an der 215er-Marke auf ihren Einsatz.
Wer daher auf den Erfolg der drei Streifen setzen möchte und auf steigende Kurse spekuliert, der könnte sich beispielsweise den Endlos Turbo Long WKN: SC1JQY der Société Générale ins Depot legen; der Schein verfügt aktuell über einen Hebel von 4,94 und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 151,85 Euro ausgestattet, weshalb der mentale Stopp im Bereich von 165/160 Euro liegen sollte. Für alle, die dagegen auf Brasilien, Frankreich, England oder Portugal als Titelaspiranten tippen (diese Mannschaften werden übrigens vom schärfsten Konkurrenten Nike ausgerüstet), wäre der Mini Future Short mit der WKN: ST01A7 der Société Générale eine Alternative; dieser Schein ist mit 4,90 gehebelt, die Knock-Out-Barriere liegt bei 217,33 Euro (Strike bei 228,69 Euro), sodass ein neues Allzeithoch als mentaler Notausstieg vermerkt werden sollte.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler