Um zu unserer bislang letzten Aixtron-Analyse zu gelangen, mussten wir bis in den Februar zurückblättern, aber siehe da: damals hatten wir bereits prognostiziert, dass die Aktie bis an die 20-Euro-Marke hochschießen kann, wenn denn mal der Ausbruch über die obere Kante der Seitwärtsrange bei 13,50 Euro gelingt. Und ohne uns jetzt in den Himmel loben zu wollen – genau so kam es wenig später, nach dem Break folgte eine furiose 3-Wochen-Rallye, die Aixtron bis auf das bisherige 2018er-Top bei 19,76 Euro katapultierte. Das war am 19. März, und ist damit schon wieder so lange her, dass die höfliche Frage gestattet sein muss, was danach passierte. Die Antwort dürfte nicht jedem gefallen:
Denn es ging abwärts, und zwar rapide. Genau genommen bis aufs Korrekturtief bei 11,66 Euro. Seitdem versuchen sich die Papiere an einem Comeback, und schieben dabei erneut in einem altbekannten Korridor Volumen. Die Range zwischen 12,50 Euro auf der Unter- und 13,50/14,00 Euro auf der Oberseite ist wieder einmal die Zange, in der die Notierungen gefangen sind. Dabei dürfte erneut exakt jenes Kurspotenzial aufgebaut werden, das früher oder später (unser Tipp: eher früher) zu einem Ausbruch führen könnte. Noch bieten sich dafür auch beide Seiten an:
Nach oben ist die Sache klar – sobald die Aktie oberhalb der 14-Euro-Marke aus dem Handel geht und den Break anschließend bestätigt, wäre der Weg ein weiteres Mal frei, um bis ans April-Zwischenhoch bei 17,44 Euro und von dort dann bis zum Jahreshoch bzw. zur 20er-Barriere vorzustoßen. Auf der Unterseite dreht sich alles um A die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 12,86 Euro verläuft und B die Haltemarke bei 12,50 Euro. Durchbrechen die Notierungen diese Linien nach unten – auch hier gilt der Tagesschlusskurs – leuchten die Alarmlampen wieder dunkelrot, denn in der Folge dürfte nicht nur das amtierende Korrekturtief noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden, sondern es sollte auch gleich ein Test der 11-Euro-Marke sowie des bisherigen 2018er-Tiefs bei 10,61 Euro einkalkuliert werden.
Vor diesem Hintergrund darf der Blick auf den Seasonal Chart nicht fehlen, denn der weist justament für diese Woche den Wechsel in die trendstärkste Short-Phase des Jahres aus: Zwischen dem 08. Juni und dem 25. September gibt Aixtron im Schnitt -12,9% ab, womit – zumindest aus statistischer Sicht – die Unterseite zu favorisieren wäre. Da Statistik aber nicht alles im Leben und auch nicht im Trading ist, haben wir für beide Seiten ein adäquates Setup vorbereitet. Wer sich gegen den Seasonal Trend stellen und auf den nächsten Rallyschub spekulieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CY9C9P der Citi tun; der Schein verfügt über einen Hebel von 3,97 und eine Knock-Out-Barriere bei 9,96 Euro, weshalb das Jahrestief bei 10,61 Euro als mentaler Stopp vermerkt werden sollte. Fürs Bärenlager käme hingegen der Open End Turbo Bear WKN: CQ6U2R der Citi in Frage; dieser Schein ist mit 3,74 gehebelt, und die Knock-Out-Barriere liegt aktuell bei 16,41 Euro, sodass der mentale Stopp knapp unterhalb der 16-Euro-Marke vermerkt werden sollte.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler