„River Deep – Mountain High“ ist einer der ersten und besten Songs, die Tina Turner im Laufe ihrer mehr als 50-jährigen Karriere unters Volk bzw. in die Charts brachte. Und gleichzeitig die perfekte Beschreibung für den jüngsten Kursverlauf im Apple-Chart. Die Kultmarke aus Cupertino/Kalifornien hat zuletzt eine wahre Berg- und Talfahrt hinter sich gebracht, und krönte diesen Parforceritt – allein auf Wochensicht legte die Aktie rund 10% zu – am gestrigen Montag mit einem neuen Allzeithoch bei 187,67 US-Dollar. Damit liegt aus charttechnischer Sicht ein klares Kaufsignal vor:

Wird der langfristige 2016er-Aufwärtstrendkanal zugrunde gelegt, eröffnet sich jetzt weiteres Aufwärtspotenzial, das mindestens bis an die obere Trendkanalbegrenzung bei 195/200 USD führen dürfte. Auf ein ganz ähnliches Kursziel kommt, wer die jüngste Korrektur/Erholung als V-Formation interpretieren möchte; mit der (grob gefasst) 180er-Marke als Hoch- und der 160er-Schwelle als Tiefpunkt dieses Musters ergibt sich ein rechnerisches Potenzial bis an die runde 200-Dollar-Marke. Klingt einfach, ist es auch. Zumindest in der Theorie. In der Praxis sollte die Unterseite zumindest im Auge behalten werden, denn:

Trotz und wegen der aktuellen Aufwärtsdynamik sollten (temporäre) Rücksetzer weiterhin einkalkuliert werden. Dabei dürfte zunächst die 180er-Marke, vor allem aber der Bereich um 175 USD eine entscheidende Rolle spielen, denn dort treffen sich gleich mehrere Haltelinien; zum einen verläuft auf diesem Niveau die untere Aufwärtstrendkanalbegrenzung, gleichzeitig aber auch die horizontale November-Eindämmungslinie und, ganz wichtig, die obere Kante des offenen Gaps vom vergangenen Mittwoch. Dessen Schließung wäre keine allzu große Überraschung, womit die nächsten Kursziele eine Etage tiefer auch schon definiert ist: die untere Kante der Kurslücke ist bei 169,20 USD zu finden, nur wenig darunter (166,79 USD) verläuft die 200-Tage-Linie, die gerade erst in der vergangenen Woche zurückerobert werden konnte. Sollte die Aktie noch einmal unter den langfristigen Durchschnitt rutschen, macht es durchaus Sinn, einen Rücksetzer in Richtung 160er-Schwelle bzw. bis zum amtierenden Jahrestief bei 150,24 USD einzuplanen.
Apple Seasonal Chart
Apple Seasonal Chart

Vor diesem Hintergrund darf der nochmalige Blick auf den Seasonal Chart nicht fehlen, denn – das wissen Sie von unserer zuletzt veröffentlichten Apple-Analyse – die Monate Mai und Junis sind aus saisonaler Sicht nicht die stärksten. Folgt Apple auch in diesem Jahr dem durchschnittlichen Verlauf, könnte sich ab Mitte Mai eine schwächere Phase ausbilden, die allerdings, und das ist die gute Nachricht, nur bis zum 16. Juni andauert. Ab da geht Apple wieder richtig steil – und legt bis Mitte September im Schnitt rund 11% zu. Wer sich bei den Kaliforniern also auf der Long-Seite positionieren möchte, der könnte einen schwächeren Tag zum Einstieg nutzen – und dies beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: SC9ZQF der Société Générale tun. Der Schein läuft endlos und verfügt über einen aktuellen Hebel von 3,86 sowie eine Knock-Out-Schwelle bei 144,16 USD.