Als wir die Steinhoff-Aktie zuletzt unter die Lupe nahmen – das ist rund drei Wochen her – lasen sich die Performance-Zahlen exakt so: „Ein Minus von 1,1% für die Woche, eins von 24,6% auf Monatssicht, für’s zurückliegende Vierteljahr stehen Abgaben von gut 47% zu Buche, seit Jahresbeginn gingen knapp 10% verloren…“. Da können wir heute direkt noch einen draufsetzen, denn die aktuelle Übersicht sieht noch schlechter aus – auf Wochensicht gingen knapp 27% verloren, für den zurückliegenden Monat laufen rund 47% Verlust auf, seit Jahresbeginn sind es mittlerweile -51%. Aber halt – diese Zahlen sind auf Basis des gestrigen Handelstages ermittelt, denn zur Stunde keimt doch tatsächlich neue Hoffnung auf:
Mit dem Absturz auf eine neues Allzeittief bei 0,139 Euro war Steinhoff zunächst zwar akut gefährdet, auch aus dem mittelfristigen Dezember-Abwärtstrendkanal im Bereich der 0,15er-Schwelle herauszufallen und nach unten durchgereicht zu werden. Nach unten, das könnte dann beispielsweise die 0,10er-Marke sein, wobei der Kursphantasie erst bei 0,00 Euro eine natürliche Grenze gesetzt wird. Doch es scheint, als könne der Absturz doch noch aufgehalten werden, denn der Verkauf eines 254 Millionen schweren Aktienpakets der südafrikanischen Steinhoff-Tochter Star spült frisches Geld in die Kasse – und hilft dem Aktienkurs heute Morgen immerhin auf 0,18 Euro, macht ein Plus von 16%, Tendenz steigend! Wichtig dabei zu wissen:
Um das Wunder von Westerstede allerdings wahr werden zu lassen, muss die Aktie ihren Wert verdoppeln, denn erst mit einem Ausbruch über die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals bei 0,32 Euro könnte von einer Trendumkehr gesprochen werden. Davor gilt es jedoch, noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Da wäre zunächst die 0,20er-Marke, bevor das März-Zwischenhoch bei 0,268 Euro zusammen mit der Schiebezone knapp unterhalb von 0,30 Euro bremsend wirken dürfte. Sollte es Steinhoff allerdings gelingen, all diese Hindernisse zu überwinden, würde sich tatsächlich Platz bis zum Februar-Zwischenhoch bei 0,425 Euro eröffnen, und von dort könnte es wieder in Richtung der 0,5er-Marke und des 2018er-Tops bei 0,573 Euro gehen.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler