Chart DAX

um ehrlich zu sein, fühle ich mich heute irgendwie klein. Klein und unbedeutend, um genau zu sein. Denn nachdem ich in dieser Woche gelernt habe, dass andere mit „großartiger und unvergleichlicher Weisheit“ gesegnet sind – was kann ich, dem diese Gabe meines Wissens nach in dieser Form nicht zuteil wurde, Ihnen da eigentlich noch erzählen? Nun – zum Beispiel, dass es in den zurückliegenden Sitzungen wieder einmal hoch herging, an den Märkten. Was wiederum den diversen politischen Faktoren zuzuschreiben war, die auch in dieser Handelswoche das Geschehen prägten, Stichworte der scheinbar unvermeidliche BREXIT und/oder das Gezerre um eine Einigung im scheinbar unendlichen Handelskonflikt zwischen den USA und China. Wobei „hoch herging“ eigentlich unzutreffend formuliert ist, schließlich war das eher ein Zickzack-Kurs zwischen Jahresendrallye und Korrektur, den die Indizes da aufs Parkett legten. Nehmen wir den DAX als Beispiel:

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Zwei Schritte vor, drei zurück, vier vor, einen zur Seite… Sie können nicht ganz folgen? Das geht vermutlich vielen so, die versuchten, im Kursverlauf des DAX zuletzt ein Muster zu erkennen. Die Wahrheit ist: es gibt gar keins! Halten wir uns daher an die nackten Fakten: Wochentief am Mittwoch bei 11.933, das vorläufige Top heute bei 12.432 (Stand 14.41 Uhr), in dieser Range irrlichterten die deutschen Blue Chips durch die Woche. Wohlwollend formuliert, könnte sich in diesem Quergeschiebe der zurückliegenden Tage das Potenzial für einen Ausbruch aufbauen, aber – zu welcher Seite? Den heutigen Kursprung vor Augen, haben die Bullen aktuell die besseren Karten auf der Hand. Zumindest stehen die Chartmarken für einen Breakout fest: Sobald die 12.200er-Marke auf Schlusskursbasis geknackt ist (was heute Abend der Fall sein dürfte), müsste die ausgeprägte Volumenkante bei 12.350 erneut überwunden werden (was, wenn das so weitergeht, ebenfalls bereits heute Abend der Fall sein könnte), um sich anschließend erst über die 12.400 und in der Folge auch über die 12.500er-Barriere schieben zu können. Danach wäre der Weg dann frei, um sich an einem neuen Jahreshoch oberhalb von 12.656 Zählern zu versuchen.

Vorsicht auf der Unterseite

Auf der Unterseite sind die Haltestellen dagegen ziemlich zügig zusammengefasst; der erste nennenswerte Halt ist weiterhin bei der 12.000er.Marke auszumachen, die sich gleichzeitig aber auch als Wendemarke für eine neuerliche Pullback-Bewegung anbietet. Erste Kratzer würde das Chartbild nach einem erneuten Rutsch unter die runde Tausendermarke abbekommen; dabei würde vor allem die Auffangzone zwischen 11.869 und 11.800 in den Fokus rücken, die zuletzt dem Verkaufsdruck erfolgreich standgehalten hatte. Das bedeutet aber auch: Bricht der DAX auf diesem Niveau nach unten durch (Achtung, Abwärtstrendwechsel dann inklusive!), müsste doch noch einmal mit einem Test der massiven Unterstützung bei 11.600/11.560 gerechnet werden. Ob es dazu kommt, wird vielleicht auch von den Ergebnissen der Handels-Gesprächsrunde in Washington abhängen, die zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für diesen Market Mover noch nicht vorlagen. Fest steht aber: es dürfte auch in der kommenden Woche schwierig bleiben!