Wir müssen, das hat die zurückliegende Woche gezeigt, über Grönland reden! Das ist die größte Insel der Erde (die keinen eigenen Kontinent bildet, siehe Australien) und liegt im Nordatlantik, nordöstlich von Kanada einerseits und nordwestlich von Island andererseits. Von Grönlands Nordküste aus sind es noch rund 710 Kilometer bis zum Nordpol, trotz der Gesamtfläche von 2,16 Millionen Quadratkilometer leben nur knapp 56.500 Menschen auf dem Eiland, die meisten in der Hauptstadt Nuuk. Was sicherlich auch daran liegt, dass rund 80% des Landes mit einem Eispanzer überzogen ist. Geografisch gehört Grönland zum nordamerikanischen Kontinent, politisch und kulturell ist die Insel jedoch mit Europa verbunden, seit 1721 war Grönland dänische Kolonie, wurde 1953 ins dänische Königreich eingegliedert und genießt seit 1979 den (2009 noch einmal deutlich erweiterten) Status der Selbstverwaltung. Und: Grönland ist nicht zu verkaufen! Warum ich Ihnen das erzähle? Weil die Nachrichtenlage an den Märkten eher übersichtlich war. Und dementsprechend zügig abgearbeitet werden kann:
Für den Dax bedeutete das beispielsweise die Rückkehr über den GD200 (der am Dienstag dann allerdings noch einmal intensivst auf den Prüfstand gestellt wurde), unter dem Strich blieben die Blue Chips jedoch in dem „luftleeren“ Raum zwischen 11.650 auf der Unter- und 11.860 Punkten auf der Oberseite gefangen. Dabei sind die Kursziele weiterhin glasklar abgesteckt: Erst nach einem Ausbruch über die alte Nackenlinie der übergeordneten SKS-Formation bei 11.869 Punkten (per Tagesschluss!) hätten die Kurse erneut Platz für einen Sprint an die runde 12.000er-Schwelle. Oberhalb dieser (psychologisch wichtigen) Barriere wartet das offene Gap vom 2. August auf seine Schließung, was bei 11.129 Punkten erfolgreich erledigt wäre. Nur wenig höher würde der DAX mit einem Re-Break bei 12.200 Zählern endlich in bullishe Gefilde zurückkehren. Und die Unterseite?
200-Tage-Linie als Zünglein an der Waage
Da bildet die 200-Tage-Linie aktuell so etwas wie das Zünglein an der Waage. Sollte der Index noch einmal deutlich (und auf Schlusskursbasis) unter den langfristigen Durchschnitt zurückfallen, droht sofort der nächste Test der massiven Haltezone zwischen 11.600 und 11.560 Punkten, die zudem um die Volumenspitze knapp unterhalb der 11.600er-Schwelle verstärkt wird. Bricht dieser Halt in sich zusammen, droht eine neuerliche Verschärfung der Abwärtsbewegung, die einen Test der Haltestellen bei 11.372, 11.300 und/oder 11.266 nach sich ziehen dürfte. Verhindern könnte das unter anderem Fed-Chef Powell, der heute in Jackson Hole eine mit großer Spannung erwartete Rede zur zukünftigen Zinspolitik der US-Notenbank halten wird. Und bis dahin machen wir uns Gedanken über das Urlaubsziel im kommenden Sommer. Grönland soll ja ganz nett sein, habe ich gehört…
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler