Das mit den Anglizismen ist ja eigentlich so eine Sache, der man durchaus kritisch gegenüberstehen kann. Aber ob man die nun mag oder nicht – sie sind überaus zweckmäßig, denn sie beschreiben das am besten, was wir gerade an den Aktienmärkten beobachten konnten bzw. können. Denn das war durchaus eine Achterbahnfahrt, wobei die Woche in zwei Hälften bzw. Richtungen eingeteilt werden kann, aufwärts und abwärts. Nein, halt, andersherum, erst ging es abwärts, danach aufwärts. Und heute auch schon wieder abwärts, aber der Reihe nach:

Chart DAX

Da sackte der DAX nämlich am Montag ohne größere Gegenwehr unter den GD200 und ging erstmals seit dem 1. April (kein Scherz!) unterhalb der 200-Tage-Linie aus dem Handel! Der Abwärtstrendwechsel entpuppte sich jedoch als klassisches Fehlsignal, denn nur einen Tag später schlugen die Bullen zurück und holten sich den langfristigen Durchschnitt wieder. In der Folge setzte der Index seinen Weg nach oben fort, womit A festgehalten werden kann, dass die massive Unterstützungszone aus 11.600er-Schwelle, Dezember-Hoch bei 11.567 sowie der Volumenspitze zwischen den beiden Chartmarken dem Verkaufsdruck standhielt und B die Blue Chips von diesem Niveau aus zu einem mustergültigen Pullback starteten. Damit hätten wir C die Überschrift erklärt und D den ersten (und derzeit wichtigsten) Halt auf der Unterseite definiert. Denn sollten die Notierungen per Schlusskurs unter 11.567 abrutschen, finden sich die nächsten Haltestellen erst am Februarhoch (11.370) bzw. Märztief (11.300), bevor es tatsächlich bereits um die 11.000er-Barriere ginge!

Doppeltief oder was?

In der Gegenrichtung hat sich in der Zwischenzeit bei 11.750 ein kleiner Widerstand/Halt formiert, der gestern bereits erfolgreich attackiert wurde. Sobald die Kurse oberhalb von 11.844/11.869 (die Nackenlinie der übergeordneten SKS-Formation aus den Jahren 2017/18, Sie erinnern sich sicher) aus dem Handel gehen, wäre das ein Pluspunkt für die Oberseite – zumal damit im Chart ein Doppeltief Gestalt annehmen würde! Das gilt umso mehr, je weiter die Kurse nach oben vorankommen; die nächsten Zielmarken dafür können jedenfalls bei 12.000, 12.035-12.129 (das ist das offene Gap vom vergangenen Freitag) und 12.189/12.200 verortet werden. Darüber wartet dann die Januar-Aufwärtsgerade und die altbekannten Hürden bei 12.300/12.310 sowie die markante Volumenspitze rund um 12.350/12.370 Zählern. Das ist zugegebenermaßen ein gutes Stück Arbeit, dass die Blue Chips da ableisten müssen, aber – wenn aus dem mutmaßlichen Doppeltief eine echte Umkehrformation werden soll, wird sich dieser Einsatz nicht vermeiden lassen! Apropos Einsatz: Zwei weitere Market Mover wollen wir an dieser Stelle wenigstens kurz erwähnen; so kletterte Gold zum ersten Mal seit April 2013 (!) über die 1.500-Dollar-Marke, und ein fulminantes Comeback feierte auch die Bayer-Aktie, die binnen dreier Tage in der Spitze rund 25% nach oben schoss und dabei gerade an der 70-Euro-Marke kratzte. Fortsetzung folgt!