Was soll ich groß sagen – es ist sehr heiß! Und das nicht nur in den Straßen von Berlin, sondern auch im Rest der Republik. Vom Parkett der Börsenplätze ganz zu schweigen. Denn da gibt es aktuell nur ein einziges Thema, das die Märkte bewegt. Oder besser in Atem hält, denn von „Bewegung“ konnte in dieser Woche nur bedingt die Rede sein. Schließlich wartet alles auf… genau, den G20-Gipfel, der am heutigen Freitag im japanischen Osaka beginnt! Der ist mit Vorschusslorbeeren geradezu überfrachtet, nachdem US-Präsident Trump vor Wochen bereits verkündete, auf eben jenem Gipfel mit dem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zum klärenden Gespräch zusammenzukommen. Und der Klärung bedarf so einiges, im Handelsstreit zwischen den beiden Supermächten. Im DAX warf das große Ereignis in dieser Woche jedenfalls schon einmal ebensolche Schatten voraus:

Im Top kamen die deutschen Blue Chips nicht über 12.345 Punkte hinaus – dafür ging es im Tief aber auch nicht weiter als 12.189 Zähler zurück. Die relativ enge Range ist auf die fehlenden Impulse zurückzuführen, ohne die es aber nicht gehen wird, nach oben. Denn da bremst direkt bei 12.300/12.310 schon die erste Hürde, gefolgt von der Volumenspitze bei 12.350/12.370. Darüber warten dann das amtierende Jahreshoch bei 12.438 aus der Vorwoche und das alte September-Top bei 12.458 Punkten, die den Weg zu den nächsten Kurszielen bei 12.500/12.600 versperren. Sie merken es, das ist eine sehr eng gestaffelte Kiste, im Augenblick. Hilft aber nichts, denn erst oberhalb von 12.600 Zählern (und da sprechen wir selbstverständlich von Tagesschlusskursen) wäre Platz für einen Sprint in Richtung 12.800 und/oder sogar 13.000er-Marke.

Potenzial nach beiden Seiten

Die mangelnden Impulse gelten im gleichen Maß für die Unterseite. Da hat die 12.200er-Unterstützung am Mittwoch zwar ganze Arbeit geleistet, in Sicherheit wiegen können sich die Notierungen deshalb aber noch lange nicht. Sollte der berühmte Schuss nämlich nach hinten losgehen – was angesichts der sprichwörtlichen Sprunghaftigkeit des US-Präsidenten nicht auszuschließen ist – dürfte die 12.200er-Schwelle ganz schnell dem nächsten Test unterzogen werden. Darunter steht die runde 12.000er-Barriere unverändert als Haltelinie bereit, und eine Etage tiefer bildet sich gerade eine Mehrfachunterstützung heraus, denn dort treffen gleich mehrere Trendgeraden und Haltezonen (wie erinnern uns an die Nackenlinie der SKS bei 11869 und das 2018er-Septembertief) aufeinander.