Zugegeben, die oben eher direkt ausformulierte Frage ist eher rhetorischer Natur. Aber sie muss erlaubt sein. Denn was bitte soll dieser Kursverlauf, den wir in den zurückliegenden Tagen an den Märkten beobachten durften? Oder besser mussten, das kommt näher an die Wahrheit heran, wie ich finde. Denn Spaß machen diese Schaukelbörsen nicht. Beziehungsweise nur bedingt, und dann wohl auch nur denjenigen, die im Daytrading (und da auf der richtigen Seite) unterwegs sind. Allerdings ist das aktuell doch eher mit einer Art Roulette-Spiel zu vergleichen. Rot oder schwarz? Ab- oder aufwärts? Das kann keine(r) so recht prognostizieren, und genau so sieht der Chart mittlerweile auch aus:

Chart DAX

Denn da sehen wir im übergeordneten Bild zwar, dass der 2019er-Aufwärtstrendkanal (noch) intakt ist; wir sehen aber auch, dass sich infolge der jüngsten Rücksetzer eine kleine Abwärtstrendgerade einzeichnen lässt, an der die Notierungen zuletzt, wie es der Name schon sagt, abwärts glitten. Gleichzeitig hat sich eine Kreuzunterstützung aus der unteren Begrenzung des 2019er-Aufwärts- und der oberen Begrenzung des übergeordneten 2018er-Abwärtstrendkanals herausgebildet, die mit dem gestrigen Kursrutsch (zunächst) erfolgreich auf den Prüfstand gestellt wurde. Zudem hat sich besagte Abwärtstrendkanalbegrenzung (bislang) als tragfähige Unterstützung erwiesen. Soviel zur (chart)technischen Ausgangslage, und die lässt zwei Varianten offen:

Entweder, oder

Entweder die Kurse kriegen die Kurve und drehen wieder nach oben ab. Dann gilt es im ersten Schritt, die 12.200er-Marke zurückzuerobern (Achtung, Schlusskurs!) sowie und die kurzfristige Mai-Abwärtstrendgerade nur wenig höher zu überbieten und sich anschließend an die Volumenspitze bei 12.370/12.400 heranzuschieben. Erst nach Sprung über diese markante Hürde wäre der Weg frei – erst einmal bis ans aktuelle Jahreshoch bei 12.436 Punkten, im Anschluss auch bis zur 12.500er-Marke. Sobald dieser Bremsbereich überwunden ist, wäre dann tatsächlich so etwas wie Platz; bis 12.600 in jedem Fall, fasst man den Zeithorizont etwas weiter (und setzt eine Beruhigung der angespannten politischen Lage voraus), rücken bereits die Kursziele bei 12.800 und 13.000 Zählern in den Fokus. Oder die Kurse brechen nach unten weg und testen noch einmal die Haltezone bei 11.869/11.844. Geht es dort noch weiter abwärts, droht bei 11.778 die Schließung der Kurslücke vom 3. April, bevor im Bereich von 11.650 der GD200 und die ausgeprägte Volumenkante warten. Apropos Warten: Wem das Warten auf neue Impulse etwas lang wird, für die/den hätte ich hier noch den Link zum SG Active-Trading-Webinar, das meine geschätzten Kollegen am vergangenen Mittwoch abgehalten haben!