Das muss man dem Dax schon lassen – mit dem Start in den April haben die Blue Chips gezeigt, was so alles in ihnen steckt. Dabei gelang nicht nur der Sprung über den GD200 am Dienstag (Check!) oder der Satz über das vormalige Jahreshoch bei 11.823 inklusive Ausbruch über die Nackenlinie der großen Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 11.869 Punkten am Mittwoch (Check!), sondern auch gleich eine neue Jahresbestmarke bei 12.029 Zählern am gestrigen Donnerstag (Check!) sowie ein Plus von 4,01% für die ersten vier Handelstage – CHECK! Besser hätte es wohl nicht laufen können, zumal der Ausflug über die runde 12.000er-Marke da perfekt ins bullishe Gesamtbild passt. Das bedeutet:
Chart DAX (Vollansicht hier)
Hier in Bayern wird so etwas „a gmahde Wiesn“ genannt, was laut Bairischem Wörterbuch mit „eine leicht zu bewältigende Aufgabe; ein mühelos erreichbares Ziel“ übersetzt werden kann (hier). Und die Rede ist natürlich von der Fortsetzung der Rallye-Bewegung, die nun bereits Kursziele um 12.200 (hier verläuft auch die obere Begrenzung des übergeordneten 2018er-Abwärtstrendkanals) bzw. 12.450/12.500 greifbar werden lässt. Diese Zielmarken lassen sich einerseits vom Volumenprofil ableiten (Volumenkante bei 12.200, -spitze bei 12.450). Und ergeben sich andererseits aus dem Aufwärtspotenzial, das sich aus der inversen SKS-Formation vom Winter errechnen lässt. Und die Unterseite?
Pullback-Risiko steigt
Die spielt angesichts der massiven Bullen-Power aktuell nur eine untergeordnete Rolle. Darf dabei aber keinesfalls unterschätzt werden, denn ein trendbestätigender Rücksetzer würde jetzt perfekt ins bullishe Bild passen. Und sollte daher auch ins Kalkül miteinbezogen werden. Mögliche Haltestellen sind bei 11.869 und am GD200 zu finden, nicht ganz ohne sind auch die – zugegebenermaßen eher kleinen – Kurslücken, die der DAX bei seiner Kletterpartie zuletzt in den Chart gerissen hat. Ohne uns da an jeder einzelnen Kursmarke aufzuhalten, lässt sich die Angelegenheit wie folgt zusammenfassen: Jede Abwärtsbewegung bis 11.650/11.600 könnte jetzt als Pullback durchgehen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Blue Chips von dort wieder nach oben abfedern. Etwas kritischer wäre ein Absacker in Richtung 11.500 zu werten, da dabei der Absturz aus dem Februar-Aufwärtstrendkanal droht.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler