Gerade habe ich meinen Gedanken freien Lauf gelassen und darüber nachgedacht, welche Themen im heutigen Market Mover Editorial wohl an die Reihe kommen könnten. Und dabei gedanklich schon mal das Gerüst gebaut, aus dem sich dann am Ende – hoffentlich – ein einigermaßen unterhaltsamer, aber auch informativer Text zusammensetzen könnte. Und während ich so diesen meinen Gedanken nachhing, fiel mir nicht nur diese Überschrift ein, sondern ich fand auch den roten Faden, der uns durch die heutige Ausgabe führen wird. Weil, und auf diesen Übergang bin ich schon ein bisschen stolz, wir uns jetzt kurz einmal mit einem „Was wäre, wenn“-Szenario beschäftigen wollen. Was wäre, wenn wir in den vergangenen Wochen/Monaten tatsächlich die Vorboten einer größeren Korrektur, umgangssprachlich auch als Crash bezeichnet, gesehen haben? Erinnern wir uns kurz an die Gewinnwarnungen bei BASF, BMW, Continental, Covestro, Daimler, Deutsche Post, Fresenius, FMC, HeidelbergCement, Henkel oder ThyssenKrupp, um nur die zu nennen, die mir spontan einfallen. Im Jahr 2018 korrigierten 13 von 30 DAX-Unternehmen ihre Prognose, im MDAX waren es 24, bei den Small Caps im SDAX 27. Dabei erreichte die Gesamtzahl an negativen Prognoseänderungen im Prime Standard schon im ersten Halbjahr 2018 mit 42 Meldungen einen Rekordwert (für den Zeitraum 2011- 2018), wie die entsprechende und hochinteressante EY-Analyse zeigt.

Angst essen Kurse auf

Ohne dabei jetzt gleich den Teufel an die Wand malen zu wollen, fällt doch auf, dass da was faul sein könnte, im Staate Dänemark. Beziehungsweise im Prime Standard. Und damit auf dem Parkett. Das muss sich nicht direkt in einem Crash-Boom-Bäng-Zusammenbruch der Märkte äußern. Aber der Korrekturmodus, in dem sich vor allem die Aktienmärkte seit vergangenem Jahr erwiesenermaßen befinden, dürfte möglicherweise noch längst nicht abgeschlossen sein. Dafür spricht auch die wieder ansteigende Volatilität, so legte der VDAX-New (WKN: A0DMX9, ISIN: DE000A0DMX99) beispielsweise allein am gestrigen Donnerstag über 16% auf ein neues Monatshoch zu. Und ist dabei doch noch ganz weit entfernt von den Höchstständen Ende Dezember, als das „Angst-Barometer“ an der 26-Punkte-Marke kratzte. Dennoch – das mulmige Gefühl bleibt. Das von dem scharfen Rücksetzer, den der DAX gestern mit dem Tagesverlust von 2,67% vollführte, noch genährt wird. Aber wie gesagt – ist nur so ein Gefühl. Oder ein Gedankenspiel. Vielleicht ist es ja tatsächlich auch „nur“ ein typischer Februar in 9er-Jahren (2019), in dem der DAX noch nie einen Gewinn erzielen konnte, womit wir aus statistischer Sicht einfach nur durchhalten müssen. Nicht ganz einfach, beim Blick auf die Anzeigetafel, wo der DAX aktuell schon wieder unter die 11.000er-Barriere rutschte, aber – versuchen können wir es ja mal!