Der deutsche Leitindex startete mit einer schweren Hypothek in die zweite Dezemberwoche: Schon vorbörslich hatten sich neue Verluste abgezeichnet, die sich im regulären Handel in einem frischen Jahrestief bei 10.586 Punkten manifestierten! Damit hat der Index jetzt die nächste wichtige Haltezone auf die Probe gestellt und die Partie mit einem Schlusskurs oberhalb der 10.600er-Marke zunächst für sich entschieden. Der Erfolg bleibt allerdings wackelig, denn:
In London steht die Regierung May vor dem Aus und in Italien droht eine Rezession – die Liste der belastenden Faktoren ist also durchaus lang. Der Abwärtsdruck dürfte sich daher nicht so schnell in Luft auflösen, weshalb jederzeit mit einem erneuten Test der Unterstützung bei 10.600/10.500 Punkten gerechnet werden muss. Geht der schief, droht eine Ausweitung der Verkäufe bis an die 10.200er-Schwelle und/oder die runde 10.000er-Barriere!
Eine technische Gegenreaktion würde nach dem heftigen Sell-off der vergangenen fünf Sitzungen aber dennoch ins Bild passen, eine Stabilisierung käme jedoch frühestens nach einer Rückkehr in den 2018er-Abwärtstrendkanal, also oberhalb von 10.880 Punkten, und dem anschließenden Break bei 11.000 Zählern ins Laufen. Wichtig zu wissen: Von Entspannung könnte erst nach der Schließung der offenen Kurslücke vom Donnerstag und damit ab einem Kursniveau von 11.177 Zählern gesprochen werden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler