Der deutsche Leitindex erwischte gestern einen tiefroten Wochenstart: Nachdem es in der Spitze noch für das Intraday-Top bei 11.599 Punkten und damit beinahe für einen Sprung über die 11.600er-Marke gereicht hatte, drehten die Kurse nach unten ab und sackten im weiteren Verlauf wie ein Stein in die Tiefe. Dabei war es ein Mix aus Unternehmensmeldungen (SAP, Infineon), europäischen Problemen (BREXIT, Italien) und negativen Impulsen von der Wall Street, die den DAX ins Minus drückten. Das bedeutet:
Der Absturz unter die Volumenkante bei 11.400/11.375 Punkten könnte nun der Auslöser für weitere Abgaben werden; dann zumindest, wenn die Notierungen heute nicht nach oben abdrehen (Stichwort: Pullback), sondern stattdessen die Talfahrt in Richtung der 11.300er-Marke fortsetzen. Damit würde der Index auch erneut aus dem August-Abwärtstrendkanal herausfallen, was weitere Kursverluste bis an die Haltestellen bei 11.229, 11.167 bzw. 11.078 nach sich ziehen könnte.
Auf der Oberseite gilt es dagegen, möglichst umgehend die Volumenkante zurückzuerobern und damit oberhalb von 11.400 aus dem Handel zu gehen. Stabilisiert sich der DAX auf diesem Niveau, wäre eine schnelle Erholung bis zur Volumenspitze bei 11.550/11.575 durchaus möglich. Erst darüber hätten die Blue Chips aber den Platz, den sie für einen Angriff auf die untere Begrenzung des April-Abwärtstrendkanals bei 11.630 benötigen würden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler