Dass der deutsche Leitindex am Tag der Midterm Elections überwiegend in Deckung bleiben würde, war gestern allgemein erwartet worden. Dementsprechend kann das kleine Minus von 0,1%, das zum Tagesschluss auf der Anzeigetafel stand, auch unter der Rubrik „Abhaken“ verbucht werden, zumal der DAX im Tagesverlauf immerhin über die 11.500er-Schwelle kletterte und das Intraday-Top bei 11.529 markierte. In der heutigen Sitzung dürfte der Ausgang der US-Kongresswahlen hingegen durchaus eine Rolle spielen:
Nach dem Sieg der Demokraten im Repräsentantenhaus dürfte sich der innenpolitische Druck auf den US-Präsidenten zwar erhöhen, außen- und wirtschaftspolitisch wird Trump seiner Linie aber weitgehend treu bleiben können, womit die Unsicherheiten an den Märkten fortbestehen dürften. Für den DAX bedeutet dies, nicht unter die Volumenkante bei 11.400/11.375 zurückzufallen, da sonst ein Test der Oktober-Korrekturtiefs bei 11.229, 11.167 und 11.078 nicht ausgeschlossen werden könnte.
Zunächst geht der Blick jedoch zur Oberseite, denn der DAX steht vorbörslich bereits oberhalb der 11.500er-Schwelle. Kann der Index diesen positiven Schwung über den regulären Handelstag retten, dürfte der Sprung über die Volumenspitze bei 11.550/11.575 eine lösbare Aufgabe sein. Im Anschluss folgen die kleineren Hürden bei 11.620 und 11.670/11.690, bevor mit der unteren Begrenzung des April-Abwärtstrendkanals und dem alten März-Tief bei 11.727 eine echte Herausforderung auf die Blue Chips wartet!
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler