Nach sechs (teils tiefroten) Verlusttagen in Folge – und einem frischen Jahrestief bei 11.078 Punkten, das direkt zur Eröffnung markiert wurde – setzte der DAX gestern zu einer Gegenbewegung an. Dabei halfen positive Vorgaben aus den USA und beruhigende Worte von EZB-Chef Mario Draghi zum Haushaltsstreit zwischen Brüssel und Rom den Kursen auf die Sprünge. Entwarnung kann aber dennoch nicht gegeben werden. Im Gegenteil:

Chart DAX

Ein trüber Ausblick des Techriesen Amazon drückt am Morgen auf die Stimmung, weshalb der DAX einen großen Teil der gestrigen Gewinne vorbörslich wieder abgeben muss. Die Folge: Mit Kursen im Bereich von 11.200 Zählern bleibt die charttechnische Situation angespannt, weshalb auch in der heutigen Analyse mit verschiedenen Wenn-Dann-Szenarien gearbeitet werden muss. Das heißt:

Erst oberhalb von 11.375/11.400 (also über der Volumenkante) würde sich das Bild etwas aufhellen, sodass die Notierungen mit einem Anstieg auf 11.500/11.524 das Gap vom Dienstag wieder schließen könnten. Dabei wäre es positiv zu werten, wenn die Kurse gleichzeitig den Sprung zurück in den August-Abwärtstrendkanal vollziehen würden. Auf der Unterseite besteht demgegenüber nach wie vor die Gefahr für einen Rücksetzer in Richtung 11.000 oder sogar 10.800 Punkte. Zuvor ist allerdings das neue Jahrestief bei 11.078 als kleine Unterstützung zu nennen.