Es waren gleich mehrere Wirkungstreffer, die den DAX gestern auf die Bretter schickten. Zum einen sorgte die Eskalation im Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien für schlechte Stimmung unter den Anlegern. Und zum anderen lastete der Kursverlust der Bayer-Aktie schwer auf dem Index. Mit zwischenzeitlich zweistelligen Verlusten zogen die Leverkusener den Gesamtmarkt mit nach unten. Immerhin kamen am späten Abend noch versöhnliche Impulse von der Wall Street, denn nach einem schwachen Start konnte sich der Dow Jones zum Handelsschluss nicht nur zurück über 25.000 Punkte, sondern auch über die 200-Tage-Linie schwingen. Das heißt:
Folgt der DAX den Vorgaben aus Übersee (wonach es vorbörslich aussieht), wäre es nun auch hierzulande an der Zeit, eine Gegenbewegung anzustoßen. Dabei sollten die Kurse wenigstens die Volumenkante bei 11.375/11.400 zurückerobern und anschließend auch das ehemalige Jahrestief bei 11.459 überbieten. Idealerweise klettern die Kurse in der Folge sogar über die Volumenspitze bei 11.550, um damit zeitgleich auch das gestrige Gap zu schließen.
Setzt sich der Ausverkauf hingegen unvermindert fort, dürfte zunächst das neue 2018er-Tief bei 11.229 Zählern erneut auf den Prüfstand gestellt werden; rutscht der Index an dieser Haltelinie nach unten durch, müsste ein erster Test der runden 11.000er-Barriere einkalkuliert werden, wobei in der laufenden Korrektur bzw. angesichts des vorherrschenden Verkaufsdrucks auch Notierungen um 10.800/10.500 nicht mehr ausgeschlossen werden könnten!
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler