Die alten Probleme rund um das Thema Zinserhöhungen ließen den Notierungen dies- und jenseits des Atlantiks gestern keinen Raum für Gewinne. Zwar hatte es kurz nach der Handelseröffnung noch für ein Tageshoch bei 11.791 Punkten gereicht, doch mit der Schlussglocke ging es für die Kurse wieder unter die 11.600er-Marke zurück. Zudem zeigen sich in China nun die ersten Spuren des Handelskriegs, denn das BIP im dritten Quartal lag mit einem Plus von 6,5% nicht nur auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise, sondern auch unter den Erwartungen der Ökonomen. Das heißt:
Setzt sich die gestrige Abwärtstendenz heute fort, dürften sich die bis dato aufgelaufenen Wochengewinne endgültig in Luft auflösen – und die Volumenspitze bei 11.575 bzw. das bisherige Jahrestief bei 11.459 Punkten direkt auf den Prüfstand gestellt werden. Verlieren die Kurse auch diesen Halt, rückt sofort die Volumenkante bei 11.375 als mögliche Unterstützung in den Fokus, bevor es darunter (aus charttechnischer Sicht) zum Test der runden 11.000er-Barriere kommen könnte!
Nach oben stellt sich nun wieder die 11.600er-Marke den Blue Chips als erstes Hindernis in den Weg; ist die beiseite geräumt, müssten sich die Kurse erneut an die Rückeroberung der 11.700er-Hürde und des doppelten Widerstands aus altem März-Tief und unterer Trendkanalbegrenzung im Bereich von 11.730 Punkten machen, um die Chancen auf eine Rückkehr zur 12.000er-Schwelle offenzuhalten.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler