Der Fresenius-Effekt machte vor dem DAX nicht Halt – nachdem die Konzerntochter Fresenius Medical Care am Dienstagabend eine Gewinnwarnung ausgeben musste, stürzten sowohl Mutter- als auch Tochterunternehmen gestern vom Start weg in die Tiefe und gaben dabei deutlich ab (Fresenius -8,9%, FMC -16,5%). Das setzte den deutschen Leitindex spürbar unter Druck, der von einer schwachen Eröffnung der US-Märkte noch verstärkt wurde. Schlussendlich stolperten die Blue Chips mit einem Minus von 0,5% in den Feierabend. Doch das Ergebnis klingt schlimmer, als es ist:
Denn trotz eines Tagestiefs bei 11.669 Punkten konnte die 11.700er-Schwelle zur Schlussglocke verteidigt werden, wodurch der doppelte Widerstand aus März-Tief und unterer Abwärtstrendkanalbegrenzung weiter in unmittelbarer Reichweite liegt. Gelingt es diese Hürde heute zurückzuerobern, könnte ein Anstieg bis zur Volumenspitze bei 11.800/11.825 und/oder bis zum 2017er-Augusttief bei 11.869 Punkten möglich werden. Nur wenig höher wartet die Volumenkante bei 11.920, bevor es erneut um die 12.000er-Barriere gehen würde.
Auf der Unterseite würde sich das Chartbild demgegenüber bei einem Rutsch unter 11.630 (Volumenkante) wieder spürbar eintrüben. Zudem sind die Volumenspitze bei 11.550/11.575, das amtierende Jahrestief bei 11.459 UND die nächste Volumenkante bei 11.375 als Stützpunkte zu nennen. Darunter müsste dann allerdings ein Test der runden 11.000er-Marke einkalkuliert werden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler