Mit Rückenwind einer starken Börse in Fernost sowie glänzenden Unternehmenszahlen aus den USA legte der DAX am gestrigen Dienstag den Schalter um. Auch wenn das Intraday-Top bei 12.755 Punkten zum Handelsschluss nicht gehalten werden konnte, reichte ein Plus von 1,1%, um die 12.600er-Schlüsselstelle klar zu überbieten. Die charttechnische Ausgangslage hat sich vor dem mit Spannung erwarteten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (heute Abend 19.30 Uhr) daher wieder deutlich verbessert.
Können sich die Blue Chips jetzt nämlich oberhalb der 12.600er-Zone behaupten, würde es im nächsten Schritt wieder um den Sprung über die 200-Tage-Linie gehen. Sobald der Trendwechsel gelingt (wofür Kurse über 12.772 nötig sind), sollte sich weiteres Aufwärtspotenzial bis an die untere Begrenzung der Seitwärtsrange bei 12.850 Punkte ergeben. Von dort wäre der Weg bis zur 13.000er-Marke (abgesehen von zwei kleineren Hürden bei 12.925 und 12.952) dann theoretisch frei.
Auf der Unterseite kann jedoch (noch) keine Entwarnung gegeben werden; zum einen muss der Ausbruch über die 12.600er-Schwelle erst bestätigt werden, und zum anderen klafft nach dem gestrigen Kurssprung nun zwischen 12.545 und 12.591 eine kleine Lücke im Chart, die möglicherweise noch geschlossen werden muss. Bricht der DAX bei 12.545 jedoch nach unten durch, müsste im nächsten Schritt mit einem Test der Doppel-Unterstützung bei 12.450/12.425 gerechnet werden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler