Angesichts des chaotischen Endes des G7-Gipfels und der wütenden Twitter-Tiraden des US-Präsidenten hatten zum gestrigen Wochenstart nicht wenige Anleger die Luft angehalten. Doch die Sorge vor einem neuerlichen Rücksetzer erwies sich als unbegründet – mit einem soliden Auftritt und einer starken Schlussoffensive sattelte der deutsche Leitindex 0,6% auf und ging mit 12.843 Punkten nur haarscharf unterhalb der 12.850er-Hürde aus dem Handel. Rückenwind kam dabei vor allem aus Italien, wo der neue Wirtschaftsminister ein klares Bekenntnis zur Eurozone abgab.
Sollte der DAX die positive Tendenz heute fortführen (wonach es vorbörslich aussieht), wäre die Rückkehr in die November-Seitwärtsrange oberhalb von 12.850 Zählern wohl reine Formsache; als nächste Kursziele auf dem Weg nach oben sind dann bereits die Hürden bei 12.925 und 12.952 sowie die vielbeachtete 13.000er-Barriere zu nennen. Allerdings darf der Blick zur Unterseite (noch) keinesfalls fehlen:
Sobald die Blue Chips wieder den Rückwärtsgang einlegen, rückt sofort die Volumenspitze bei 12.750 zusammen mit dem GD200 in den Fokus. Rutschen die Kurse erneut unter den langfristigen Durchschnitt, müsste eine neuerliche Verkaufswelle eingeplant werden, die den Index bis an die 12.600er-Schlüsselstelle drücken könnte. Darunter stehen dann mit dem Korrekturtief bei 12.548 und den Haltestellen bei 12.450 sowie 12.340 drei weitere markante Unterstützungen bereit.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler