Brauen liegt voll im Trend, zumindest wenn es ums Bier-Brauen geht – mit einem statistischen Pro-Kopf-Konsum von 101 Litern tranken die Deutschen 2017 zwar etwas weniger vom Gerstensaft, als noch im Jahr zuvor (104 Liter), liegen damit europaweit aber auf Platz zwei, hinter den Tschechen und vor den Österreichern (Stand 2016). Dafür steigt die Zahl der Brauereien, wie der Deutsche Brauer-Bund DBB am gestrigen „Tag des deutschen Bieres“ (23.04.1516 = Festlegung des Reinheitsgebots) bekanntgab. Das hat vor allem mit den sogenannten Craftbieren zu tun, kreative Rezepturen, die die geschmackliche Bandbreite von Pils & Co auf ihre Grenzen ausloten. Was das jetzt aber mit Evotec zu tun hat? Auf den ersten Blick nix, auf den zweiten (= den auf’s aktuelle Chartbild) allerdings einiges, denn auch beim Hamburger Biotechunternehmen braut sich etwas zusammen:
Seit dem Kursrutsch Anfang April, als die Aktie unter die 200-Tage-Linie sackte und im Tief bei 13,94 Euro aufschlug, schieben sich die Papiere in einer engen Range seitwärts. Die obere Begrenzung bildet die 15-Euro-Marke, die untere ist bei 14 Euro zu finden. Und irgendwo dazwischen dümpelt der Aktienkurs dahin. Wohin das führt? Genau das ist die Frage, denn in solchen Seitwärtsbewegungen baut sich gemeinhin Bewegungspotenzial auf, dass sich ENTWEDER nach oben ODER nach unten entlädt. Deshalb ist der Blick auf beide Seiten Pflicht:

Und da fangen wir gleich mit der Unterseite an, denn die hatte gestern zumindest die Nase vorn; der zwischenzeitliche Rutsch unter die Dezember-Aufwärtstrendgerade konnte mit dem Schlusskurs bei 14,25 Euro gerade noch so aufgefangen werden, das Tagestief von 13,98 Euro war dagegen schon verdammt nah dran am bisherigen Monatstiefststand! Damit ist klar – sobald Evotec unterhalb der Trendgerade und der 14-Euro-Marke aus dem Handel geht, dürfte eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung einsetzen, die spielend bis ans Jahrestief bei 13,03 Euro führen könnte. Rutschen die Notierungen auch unter die 13er-Schwelle ab, wäre der nächste Halt erst an der 12-Euro-Marke zu finden!
Auf der Oberseite müssten die Kurse zunächst über die 15er-Hürde und direkt im Anschluss auch über das Zwischenhoch bei 15,16 Euro springen, um überhaupt Chancen auf eine Erholung zu eröffnen. Direkt im Anschluss warten dann allerdings schon die nächsten Hindernisse – da ist einmal der GD200 bei 15,32 Euro und dann die Schiebezone bei 15,50 Euro, bevor die 16er-Marke wieder in den Fokus rücken würde. Sobald die geknackt ist, warten die März-Zwischenhochs bei 16,70 Euro, und erst danach könnte ein Angriff auf das bisherige 2018er-Top bei 16,92 Euro starten. Klingt erst einmal nach einem hakeligen Klein-klein, aber:
Genau da kommt jedoch das bereits erwähnte Bewegungspotenzial nach längeren Seitwärtsphasen ins Spiel; sollte ein Ausbruch diese Dynamik freisetzen, könnte aus dem eben noch skizzierten Klein-klein schnell eine rasante Aufholjagd werden. Die dann tatsächlich durchaus bis in den Bereich um 19,00/19,82 Euro (November-Zwischenhoch) führen könnte. Für unseren Long-Trade WKN: SC8A83, den wir am 21. März in unserem kostenfreien Trading-Service Market Mover aufgebaut haben, ergibt sich deshalb aktuell (noch) kein Handlungsbedarf, wir behalten zunächst sowohl unseren mentalen Stop bei 13,75 Euro, als auch das erste Kurziel im Bereich von 19,82 Euro bei.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler