Zugegeben, um die obige Überschrift auf Anhieb nachvollziehen zu können, sollten gewisse Grundkenntnisse der Technischen Analyse geläufig sein – und vor allem der aktuelle Chart von Dialog Semiconductor im Gedächtnis bzw. vor Augen; wenn weder das eine, noch das andere gerade zutrifft, macht das auch nix, denn wir haben heute beides dabei, Chart und Analyse. Denn beim Chiphersteller hat sich einiges getan, seitdem die Kurse vor rund einem Monat in den Sell-off-Modus schalteten, dabei rund 23% verloren und im Tief bei 17,87 Euro aufschlugen. Konkret:
Unter Berücksichtigung der jüngsten Kursentwicklung sieht es jetzt ganz danach aus, als ob die Aktie im Bereich der 18-Euro-Marke einen kleinen, aber feinen Boden ausbilden konnte. Denn nach einem rund einwöchigen Quergeschiebe drehten die Kurse wieder auf – und kletterten mittlerweile bis an die 20-Euro-Schwelle. Da müssten die Notierungen auch unbedingt drüber, wenn es weiter aufwärts gehen soll; als nächste Kursziele würden dann bereits die altbekannten Widerstände bei 23 und 25 Euro warten. Einen Ausbruch über die beiden Bremszonen vorausgesetzt, steht „nur noch“ das markante 2018er-Top bei 28,29 Euro weiteren Kursgewinnen im Weg. Die könnten dann tatsächlich in einem zügigen Tempo bis an den GD200 bei 31,86 Euro bzw. bis an die 38-Euro-Marke führen. Zügig deshalb, weil der Absturz aus dieser Höhe Ende November in nur drei Tagen erfolgte.

Das war die bullishe Variante, jetzt folgt der Vollständigkeit halber das bearishe Szenario. Denn die aktuelle Chartsituation lässt eine weitere Interpretation zu, die einer inversen Flagge nämlich. Und die dürfte tatsächlich weitere Verluste mit sich bringen – rutscht Dialog an der 20-Euro-Marke wieder nach unten ab, wäre eine neuerliche Verkaufswelle denkbar, die rein rechnerisch bis an die 14-Euro-Barriere führen könnte! Vor allem dann, wenn sich die Aktie nicht an der wichtigen 18er-Unterstützung halten kann.
Weshalb die in unserem heutigen Trade-Setup auch eine Rolle spielt – wer sich nämlich allen Abwärtsrisiken zum Trotz auf der Long-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Endlos Turbo Long WKN: ST0YRT der Société Générale tun. Der Schein verfügt über einen moderaten Hebel von 3,5 und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 14,66 Euro ausgestattet, wobei besonders risikoaverse Anleger einen mentalen Stopp knapp unterhalb von 18 Euro bzw. vom amtierenden Jahrestief bei 17,87 Euro vermerken können. Wer hingegen auf fallende Kurse setzt, der könnte sich beispielsweise mit dem Endlos Turbo Short WKN: ST0A5T schon jetzt in Stellung bringen; dieser Schein ist ebenfalls moderat gehebelt (2,9) und mit einer Knock-Out-Barriere bei 26,39 Euro ausgestattet; hier könnte der mentale Stopp knapp oberhalb von 23 Euro (für eher risikoaverse Anleger) bzw. knapp über der 25-Euro-Marke vermerkt werden.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler