So, das Osterfest 2018 hätten wir also hinter uns gebracht, schön war’s, und auch der Frühling hat doch noch erfolgreich Einzug gehalten, in unseren Breitengraden. Das ist alleine deshalb eine Erwähnung wert, da an besagtem Osterfest mancherorts noch Schneehasen gebaut, und die Ostereier unter einer geschlossenen Schneedecke versteckt werden konnten. Doch damit ist jetzt Schluss, denn es geht aufwärts. Zumindest mit den Temperaturen, denn für die Aktienmärkte galt dieser Satz (leider) zunächst nicht. Wieder einmal war es das Stichwort „Handelskrieg“, das eine Erholung schon im Ansatz abwürgte und stattdessen für marktübergreifende Verluste sorgte. Und Verdruss. Der legte sich erst gestern, denn da tauchte der DAX dann doch noch aus der Versenkung auf, in der er zuvor verschwunden war. Wobei mit „Versenkung“ ganz konkret die runde 12.000er-Marke gemeint ist. Die entpuppt sich nämlich zunehmend als Dreh- und Angelpunkt im Kursgeschehen des deutschen Leitindex. Oder Leitindexes, wenn Sie mögen, der Duden lässt beide Varianten zu. Variantenreich präsentierte sich auch der Dow Jones in dieser Woche; mal rauf, mal runter, aber immer irgendwo im Bereich der 24.000er-Barriere, die in etwa dieselbe Funktion erfüllt wie die bereits erwähnte 12.000er-Marke im DAX. Das bedeutet dann wohl:
Turnaround Thursday?
Die Schaukelbörsen der vergangenen Woche(n) dürften sich tendenziell fortsetzen, zumindest so lange, wie es nicht gelingt, den US-Präsidenten wieder einzufangen und das Thema „Strafzölle“ ein für alle Mal abzuhaken. Wie gut, dass es vielleicht schon bald ein neues Unterfangen gibt, das Donald Trump fordert – der Mauerbau an der Grenze zu Mexiko ist offenbar auf der präsidialen Agenda wieder etwas weiter nach oben gerückt, das erhöht die Chancen auf eine friedliche Lösung des Handelskonflikts mit den Chinesen. Puh, Börsen-Deutschland, aufatmen! Für den DAX ging es gestern jedenfalls mal so richtig nach oben, also RICHTIG; knapp 3% legten die Blue Chips zu und brachten so den größten Tagesgewinn seit dem 24. April 2017 nachhause. Damit war dem Index sogar auf Anhieb der Ausbruch aus dem Februar-Abwärtstrendkanals geglückt, dessen obere Begrenzung aktuell im Bereich von 12.300 Zählern verläuft. (Den dazugehörenden DAX-Chart finden Sie selbstverständlich wie gewohnt weiter unten in der Rubrik „Watchlist“.) Ein ganz starkes Stück, keine Frage. Ob das jetzt aber auch gleichbedeutend mit dem Wendepunkt beziehungsweise Turnaround ist, muss sich erst noch erweisen. Oder besser bestätigen, mit weiteren Kursgewinnen in den kommenden Sitzungen. Gewiss ist das nämlich ganz und gar nicht, wie der heutige Start in den Freitag zeigt. Aber: Es steckt noch Potenzial in den Kursen. Aufwärtspotenzial, wohlgemerkt. Zumindest diese Erkenntnis können wir mit in die nächste Woche nehmen!

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler