Wer den Kursverlauf der Dialog Semiconductor-Aktie schon etwas länger verfolgt, der wird sich vermutlich noch sehr gut an die Tage Anfang Dezember erinnern, als die Papiere innerhalb weniger Tage von 38,73 (Intraday-Hoch am 29. November) auf das 2017-Jahrestief bei 21,46 Euro am 11. Dezember abstürzten. Wer damals jedoch dachte, „das wird schon wieder“ und dementsprechend auf steigenden Kurse setzte, der musste sich A mit der Tatsache abfinden, dass die Notierungen nicht mehr über das aktuelle 2018er-Top bei 28,29 Euro hinauskamen und B den nächsten massiven Kursabsturz zur Kenntnis nehmen – knapp 17% gab die Aktie binnen zwei Sitzungen ab, macht ein Minus von rund 26% im laufenden Jahr. In den vergangenen 12 Monaten sind damit Verluste von rund 60% aufgelaufen, und mit dem Rutsch unter die 20-Euro-Marke läuten jetzt alle Alarmglocken:
Um die nächsten Unterstützungen zu finden, müssen wir im Chart nun schon in die Jahre 2010 – 2014 zurückblättern; da bietet sich auf kurze Sicht noch die 18er-Marke als Halt an, bevor es um das Niveau bei 17 bzw. 15 und vor allem 14 Euro gehen dürfte. Darunter wartet dann bereits die ausgeprägte Haltezone an der 10-Euro-Marke auf ihren Einsatz, was aus heutiger Sicht weiterem Abwärtspotenzial von rund 50% entspricht. Darunter könnte es richtig fies werden, denn rutscht Dialog Semiconductor tatsächlich in die Einstelligkeit ab, müsste man auf der Suche nach den nächsten Haltestellen schon bis in die Jahre 2004 – 2008 zurückgehen – und findet dort dann Zielzonen knapp unterhalb von 5 Euro (Januar 2004) oder das Top aus dem Jahr 2005 an der 3-Euro-Marke, die 2er- sowie die 1-Euro-Schwelle und, auch das gehört zur traurigen Wahrheit, das Allzeittief bei 0,43 Euro, das vom 08. Oktober 2008 datiert. Und was ist mit der Oberseite?

Tja, die spielt im Augenblick bestenfalls eine Nebenrolle; allerdings bestehen durchaus Chancen auf eine Gegenbewegung, die nach dem Kursabsturz aus der Karwoche durchaus ins technische Bild passen würde. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Widerstände auf dem Weg zurück nach oben ihrem Namen alle Ehre machen könnten – selbst wenn die 20er-Marke zügig zurückerobert werden kann, dürften die Kurse an dem Bremsbereich um 23 Euro bzw. der Schiebezone um 25 Euro erst einmal aufgehalten werden. Nennenswerte Long-Impulse kämen ohnehin erst mit dem Sprung über das bisherige 2018er-Top bei 28,29 Euro in den Markt, dann nämlich wäre der Ausbruch aus der Dezember-Seitwärtsrange geglückt. Der nächste Schritt müsste dann der Satz über die 30er-Barriere sein, von dort könnte dann sogar ein Angriff auf den GD200 starten, der aktuell bei 32,87 Euro verläuft. Zurück zur „Normalität“ würden die Notierungen jedoch erst oberhalb von 37 Euro gelangen, und das ist, bei allem Respekt, ein weiter Weg!

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler