
Unsere bislang letzte Analyse auf die Deutsche Bank datiert vom 05. Februar und begann damals so: „Ein Minus von 6,21%…und damit verbunden der Absturz unter die 14-Euro-Marke bzw. auf den tiefsten Stand seit Ende September mit einem neuen 2018er-Jahrestief bei 13,73 Euro…“ ja, das waren noch Zeiten! Da werden selbst die härtesten Hunde nostalgisch, denn aktuell hat sich die Lage noch einmal dramatisch verschärft – das Jahrestief liegt jetzt bei 11,72 Euro und ist gleichbedeutend mit dem niedrigsten Stand seit Anfang November 2016; kurz vorm Börsengang der Fondstochter DWS (der voraussichtlich weniger als erwartet in die Kassen spülen wird) steht die Mutter damit auf ganz dünnem Eis:
Aus charttechnischer Sicht notiert die Aktie der Deutschen Bank jetzt im Bereich der 12-Euro-Marke an DER entscheidenden Unterstützungslinie. Unterhalb dieser Haltezone ist nämlich – nichts mehr, außer dem Allzeittief bei 8,83 Euro, das vom 30. September 2016 stammt. Gut, man könnte der 10-Euro-Marke noch eine psychologische Bedeutung zuschreiben, charttechnisch betrachtet spielt sie jedoch keine tragende Rolle. Setzt sich der Ausverkauf bei den Frankfurtern also fort – wonach es zur Stunde aussieht – geht der Blick beinahe unausweichlich zum Rekordtief. Und die Oberseite?
Die gibt es noch, allerdings müssten die Papiere mindestens die 12.50er-Haltezone zurückerobern, um sich überhaupt erst einmal zu stabilisieren und in die Seitwärtsrange der vergangenen Wochen zurückzukehren. Eine Umkehr des übergeordneten Abwärtstrends wäre frühestens mit einem Sprung über 13 Euro, besser noch mit der Rückeroberung der Februar-Zwischenhochs an der 13,50er-Marke geglückt. Idealerweise sollten dann die beiden Kurslücken aus dem Februar geschlossen werden – womit, und da wiederholen wir uns quasi wortgetreu, praktischerweise auch gleich die wichtigen Widerstandsmarken bei 14,00/14,50 Euro sowie 15,00/15,50 Euro und der GD200 bei 14,76 Euro abgehakt werden könnten. Darüber würde sich das Kursziel dann tatsächlich wieder auf die 16-Euro-Marke, den Bremsbereich bei 16,50 Euro bzw. auf das alte Dezember-Top bei 17,11 Euro stellen.
Das klingt, und da wiederholen wir uns noch einmal, immer noch vollkommen utopisch, denn wenngleich der Seasonal Chart für das Frühjahr üblicherweise steigende Kurse signalisiert – Deutsche Bank notiert zwischen dem 23. Januar und dem 04. Mai statistische betrachtet in der stärksten Long-Phase des Jahres und sattelt dabei im Schnitt rund 12,3% auf – scheint der positive Impuls in diesem Jahr auszubleiben: die aktuelle Jahresperformance 2018 beträgt erschreckende -25%. Wer trotzdem auf eine Erholung spekulieren möchte, der kann sich beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: SC9KGQ der Société Générale auf die Lauer legen; der Schein verfügt über einen sehr moderaten Hebel von 2,84 und eine Knock-Out-Barriere bei 8,07 Euro, wobei hier das amtierende Allzeittief als mentaler Stop vermerkt werden könnte.


Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler