Covestro
Quelle:Covestro AG / Alexander Hartmann

Kaum ist der Bayer-Ableger Covestro im DAX angekommen (für den Werkstoffhersteller musste ProSiebenSat.1 Media seinen Platz im deutschen Leitindex räumen), geht es auch schon abwärts. Damit setzt sich allerdings nur der vorherrschende Trend fort, der sich seit den beiden Tops im Januar bzw. Februar etabliert hat. In der Charttechnik spricht man in solchen Fällen von einem Doppeltop, das gemeinhin als bearishe Umkehrformation gilt. Für Covestro könnte der Aufstieg in die erste Liga daher mit einem klassischen Fehlstart beginnen, denn das Abwärtspotenzial ist – rein rechnerisch zumindest – nicht unerheblich:

Zweimal kletterte die Aktie in diesem Jahr bereits auf Rekordniveau, das Allzeithoch vom 19. Januar bei 95,78 Euro wurde am 22. Februar nur um 2 Cent und damit haarscharf verfehlt. Zwischen den beiden Höchstständen korrigierten die Papiere allerdings bis auf 81,38 Euro, und auf dieses Niveau sollte nun ganz genau geachtet werden. Fallen die Kurse nämlich unter das Korrekturtief, droht die bearische Auflösung besagter Doppeltop-Formation, und das könnte Abgaben bis in den Bereich um 67 Euro nach sich ziehen. Und siehe da – zwischen 70 und 65 Euro findet sich tatsächlich eine massive Unterstützungszone, die im Falle eines größeren Rücksetzers durchaus noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden könnte. Auf dem Weg dorthin sind aber auch noch andere Haltestellen angesiedelt:

Da wären zunächst die 80-Euro-Marke und eine Etage tiefer vor allem die 75er-Schwelle zu nennen, die zudem die obere Kante des offenen Gaps vom 24. Oktober darstellt. Und dazwischen verläuft bei 77,21 Euro auch noch die 200-Tage-Linie als Gradmesser, womit auf der Unterseite reichlich Zielmarken vorhanden sind. Der Fairness halber darf der Blick zur Oberseite jedoch nicht fehlen, denn auch dort lassen sich durchaus Kursziele ausfindig machen:

Da wäre an erster Stelle das markante Zwischentief vom Monatsanfang bei 84,82 Euro zu nennen; gelingt der Sprung über dieses Niveau, sollte der Ausbruch über die 86er-Marke gelingen, um anschließend einen Angriff auf den 88er-Bremsbereich starten zu können. Darüber wartet dann die runde 90-Euro-Barriere, noch etwas höher bremst die 94er-Schiebezone. Ausgebremst werden wir auch beim Blick auf die saisonale Auswertung, die für das erste Halbjahr zwar bullishe Tendenzen signalisiert, aufgrund der kaum vorhandenen Historie (Covestro wurde im Herbst 2015 aus dem Bayer-Konzern ausgegliedert) keine seriös belastbare Datenlage bereithält. Wer sich dennoch mit einem spekulativen Long-Trade bei dem DAX-Aufsteiger engagieren möchte, könnte das beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CX9FM3 der Citi tun; der Schein verfügt über einen moderaten Hebel von 3,8 und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 60,68 Euro ausgestattet.