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Die vergangene Handelswoche war keine gute für die deutschen Autobauer – erst urteilte das Bundesverwaltungsgericht Leipzig, dass Diesel-Fahrverbote in deutschen Städten rechtlich zulässig sind, dann entschied US-Präsident Trump, künftig Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Damit setzte Trump eine Eskalationsspirale in Gang, die neben einem höchst beunruhigenden Vokabular („Krieg“, „Sieg“, „Bedrohung der nationalen Sicherheit“ und „Vergeltungsmaßnahmen“) eine außerordentlich unschöne Marktentwicklung zur Folge hat. Das wiederum betrifft nicht nur die Automobilhersteller alleine, sondern alle anderen auch, wie der Blick auf den DAX heute früh beweist, wir beginnen unsere Analyse-Woche dennoch mit BMW:

Die Papiere der Münchener markierten am 23. Januar bei 97,50 Euro zunächst das bisherige 2018er-Top, schoben sich zuletzt aber wochenlang seitwärts, wobei das Februartief bei 85,08 Euro den tiefsten Punkt und das Erholungshoch bei 88,86 Euro die obere Begrenzung der Seitwärtsrange bildete. Das dabei entstandene Bewegungspotenzial entlud sich nun, Trump sei Dank, auf der Unterseite; mit dem Absturz unter die 200-Tage-Linie bei 85,25 Euro und dem Rutsch unter das Dezember-Tief bei 82,87 Euro wurden neue Verkaufssignale generiert, die weitere Abgaben nach sich ziehen könnten:

Fällt jetzt auch die 80er-Marke dem Verkaufsdruck zum Opfer, rückt als nächstes Kursziel bereits das 2017er-Doppeltief mit dem Jahrestiefststand bei 77,07 Euro in den Fokus. Darunter folgt die 75-Euro-Zone, bevor es bereits um die 70er-Barriere gehen würde. Eine Stabilisierung würde sich hingegen erst nach einer Rückeroberung des GD200 und damit der Rückkehr in die Februar-Seitwärtsrange ergeben, frische Long-Signale kämen frühestens mit dem Sprung über die 89er-Hürde in den Markt. Gelingt indes der Ausbruch, hätte die Aktie im Anschluss wieder Platz bis zu den alten Mai- bzw. November-Tops im Bereich von 91 Euro, darüber wäre dann sogar ein schneller Sprint bis an die 94er-Marke bzw. bis zum Jahreshoch denkbar.

Das deckt sich grundsätzlich mit den saisonalen Auswertungen, wie der Blick auf den Seasonal Chart zeigt, denn da legt BMW zwischen dem 23. Januar und dem 05. Mai im Schnitt rund 15,6% zu. Zumindest in „friedlichen“ Zeiten.

Seasonal Chart BMW
Seasonal Chart BMW