Daimler
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Die Schattenseiten der Globalisierung erreichten zum Wochenbeginn Stuttgart, denn nachdem bekannt wurde, dass sich der chinesische Automobilhersteller Geely mit einem Anteil von knapp 10% bei Deutschlands Kultmarke mit dem Stern eingekauft hat, quittierten die Anleger diese Wendung mit deutlichen Abschlägen – in der Daimler-Aktie. Und kaum hatten sich die Kurse von dem Schrecken erholt, setzte es gestern die nächste Klatsche; mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, Fahrverbote in deutschen Städten für rechtmäßig zu erklären, geraten die Autobauer erneut unter Druck. Und deren Papiere gleich mit. Bei Daimler zeichnet sich dabei aktuell ein Entweder-oder-Szenario ab:

Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist die 70-Euro-Marke; sollte Daimler heute A an diese Stelle zurückfallen und B von dort nach oben abfedern, könnte dieses Manöver als (trendbestätigendes) Pullback gewertet werden. Dafür müssten die Notierungen im Anschluss allerdings zwingend (!) Richtung 72er-Hürde durchstarten. Gelingt dann auch der Sprung über das Februar-Zwischenhoch bei 72,70 Euro, könnte der Weg (über die August-Aufwärtstrendgerade am Widerstand bei 74 Euro hinweg) bis an oder sogar über das amtierende 2018er-Top bei 76,48 Euro führen. Das war die Ober-, jetzt folgt die Unterseite:

Rutscht die Aktie heute nachhaltig und, ganz wichtig, auf Schlusskursbasis unter 70 Euro (Achtung, alle Augen auf das Zwischentief vom 22. Februar bei 69,21 Euro!) zurück, muss mit dem nächsten Test der wichtigen 68er-Unterstützung gerechnet werden. Direkt darunter (67,54 Euro) verläuft zudem die 200-Tage-Linie, die im Zuge eines neuerlichen Rücksetzers ebenfalls auf den Prüfstand gestellt werden könnte. Fällt Daimler gar unter die langfristige Trendlinie, wäre eine Ausweitung des Ausverkaufs bis an die darunterliegende Haltezone bei 66 Euro denkbar. Und wer jetzt glaubt, die Chancen stünden in etwa 50:50, der kann gerne noch einen Blick auf den Seasonal Chart werfen:

Seasonal Chart Daimler
Seasonal Chart Daimler

Da zeigt sich nämlich, dass Daimler vom 23. Februar bis zum 27. März im immerhin zweitstärksten Long-Trend-Abschnitt des Jahres notiert und dabei durchschnittlich 4,9% aufsattelt. Für den Zeitraum bis zum 27. April kommen im Schnitt noch einmal +2,1% hinzu, erst danach wechselt der Trend die Richtung und lässt bis zum 12. Juni einen statistischen Verlust von 3,1% erwarten. Wer daher spekulativ die Long-Karte spielen möchte, könnte dies beispielweise mit dem Open End Turbo WKN: SE7FU9 der Société Générale tun; der Schein läuft endlos und verfügt aktuell über einen Hebel von 5,37 sowie eine Knock-Out-Barriere bei 57,12 Euro.