Es ist schon ein paar Tage her, da galt AIXTRON als DER Turnaround-Kandidat schlechthin – was vor allem daran lag, dass der Kursverlauf des im TecDAX gelisteten Maschinenbauers einer wahren Achterbahnfahrt glich. Dreistelligen Kursgewinnen (wie zuletzt 2017 mit +274%) standen heftige Verluste (wie 2002 mit 82% oder Negativ-Serie 2014-16 mit insgesamt über 92% Wertverlust) gegenüber. Verglichen damit, hätte AIXTRON aufgrund der aktuellen Seitwärtsbewegung das Prädikat „langweilig“ verdient, aber die Herzogenrather sind bislang noch immer für eine Überraschung gut gewesen. Diesmal könnte das ein spektakulärer Ausbruch werden:
Und zwar dann, wenn es der Aktie gelingt, die obere Begrenzung des mittelfristigen Seitwärtstrendkanals im Bereich von 13,50 Euro zu überwinden. Beinahe wäre das gestern geglückt, als die Kurse bis auf das neue Jahreshoch bei 13,82 Euro kletterten. Heute allerdings macht der schwache Gesamtmarkt AIXTRON einen fetten Strich durch die Rechnung, zur Stunde sind die Notierungen wieder unter die horizontale Haltelinie zurückgefallen. Dabei sind die Kursziele klar abgesteckt:

Sobald sich AIXTRON von der 13,50er-Marke nach oben absetzen kann, eröffnet sich Raum bis zum 2017er-Top bei 15,20 Euro, darüber hätten die Kurse sogar Platz bis an die legendäre 20-Euro-Marke, die wir seit dem Jahr 2011 nicht mehr gesehen haben. Auf der Unterseite sind die Zielzonen ebenfalls präzise definiert:
Da dreht sich zunächst alles um die November-Abwärtstrendgerade im Bereich von 12,50 Euro, die sich sogar noch für ein (bullish zu interpretierendes) Pullback anbieten würde. Darunter rücken die Zwischentiefs knapp unterhalb der 12-Euro-Marke in den Fokus, bevor die 11-Euro-Schwelle zusammen mit dem bisherigen 2018er-Jahrestief bei 10,61 Euro auf den Prüfstand gestellt werden dürfte. Neue Verkaufssignale würde ein Absturz unter dieses Niveau – und damit unter die untere Begrenzung der Seitwärtsrange – nach sich ziehen, in der Folge müsste dann bereits mit einem Test des GD200 bei 9,78 Euro gerechnet werden.
Unterstützung für die Bullen kommt da vom Seasonal Chart, denn der weist für den Zeitraum vom 30. Dezember bis zum 8. Juni die trendstärkste Long-Phase des Jahres aus: In 114 Handelstagen sattelt die Aktie da nämlich durchschnittlich rund 26,2% auf. Wer sich also bei AIXTRON spekulativ auf der Long-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit einem Mini Long WKN: CY87BH der Citi tun; der Schein verfügt über einen moderaten Hebel von 3,22 sowie einer Knock-Out-Barriere bei 9,62 Euro (die bewusst unterhalb der 200-Tage-Linie gewählt ist, sieh oben) und läuft endlos.


Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler