Gerade erst überraschte der VW-Konzern mit der Meldung, dass der weltweite Absatz bei der sogenannten Kernmarke, dem Volkswagen PKW, im Januar deutlich gestiegen ist – 533.500 Fahrzeuge sind an ihre stolzen Besitzer übergeben worden, das entspricht einer Steigerung von 7,1% im Vergleich zum Januar 2017. In Deutschland, dem Mutterland von Käfer, Golf & Co betrug der Anstieg sogar 12,3%, und das überrascht insofern, als dass auch die jüngsten Skandale (Stichwort Abgastests an Affen) um den Wolfsburger Automobilbauer scheinbar spurlos an selbigem vorübergingen. Nicht ganz so widerstandsfähig erweist sich dagegen der Aktienkurs, denn der ist in der laufenden Korrektur unter einigen Druck geraten:

192,46 Euro standen am 23. Januar auf der Anzeigetafel, das war nicht nur das aktuelle Jahreshoch 2018, sondern gleichzeitig auch der höchste Stand seit dem 10. August 2015! Und es war zudem, wie sich später herausstellte, der Endpunkt einer Rally, die Anfang September bei 125 Euro startete. Keine Angst, dieses Niveau dürften wir so schnell nicht wiedersehen, der Absturz auf das aktuelle Korrekturtief bei 158,06 Euro am vergangenen Dienstag war aber auch nicht ohne, schließlich gab VW mal eben knapp 18% ab. Und die Verluste könnten sogar noch größer werden:

Sollte die Aktie jetzt noch einmal unter die 165er-Unterstützung rutschen, droht die Ausweitung der Verkäufe bis in den Bereich der 160er-Marke, wobei ein weiterer Test des bisherigen Korrekturtiefs nicht ausgeschlossen werden kann. Der nächste Halt findet sich dann erst bei 155 Euro, wo die Papiere im November ein markantes Zwischentief ausbildeten. Noch weiter nach unten wollen wir heute nicht blicken (auch wenn es da durchaus interessant wird), denn übertreiben muss man es schließlich auch nicht, mit dem Pessimismus. Zumal es auch Kursziele auf der Oberseite gibt:

Federt die Aktie nämlich an der 165er-Schlüsselstelle nach oben ab, bieten sich gleich zwei bullishe Szenarien zur Analyse an – einmal wäre eine schnelle Erholung bis in den Bereich des November-Tops bei 179,30 Euro (gleichzeitig übrigens auch der 2017er-Höchststand) bzw. der 180er-Marke denkbar, wobei sich im Anschluss eine SKS-Formation (Obacht, neue Verkaufssignale drohen!) ausbilden könnte, wenn die Kurse dann wieder nach unten abdrehen. Marschieren die Papiere hingegen direkt über den 185er-Widerstand in Richtung 190er-Marke, könnte hinter das SKS-Szenario direkt ein Haken gemacht (und stattdessen auf ein neues Jahreshoch gewettet) werden.

Fehlt nur noch der Blick auf den Seasonal Chart – und der spielt eindeutig den Bullen in die Karten, denn am 23. Februar beginnt die saisonal stärkste Trend-Phase des Jahres, in der Volkswagen bis zum 26. Juli (immerhin 109 Handelstage!) durchschnittlich rund 15,2% zulegt. Wer sich also auf der Long-Seite engagieren möchte, der könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bull WKN: CY827X der Citi tun; der Schein läuft, wie es der Name bereits verrät, ohne Laufzeitbeschränkung und verfügt über einen aktuellen Hebel von 4,66 bzw. eine Knock-Out-Barriere bei 130,58 Euro.

Seasonal Chart Volkswagen
Seasonal Chart Volkswagen