Ein Minus von 6,21%, eine klaffende Lücke im Chart (bereits die zweite innerhalb einer Woche) und damit verbunden der Absturz unter die 14-Euro-Marke bzw. auf den tiefsten Stand seit Ende September mit einem neuen 2018er-Jahrestief bei 13,73 Euro, so lässt sich bei der Deutschen Bank das Drama vom Freitag in Zahlen und Fakten zusammenfassen. Turnaround, Erholung – Fehlanzeige, jetzt geht es plötzlich wieder um den Klassenerhalt! Und der ist – laut einer aktuellen Studie zur Bankenbranche, wonach den deutschen Geldhäusern eine drastische Zäsur bevorstehen dürfte – vielleicht ohnehin bald mit dem ein oder anderen Fragezeichen versehen. Ganz aktuell zeichnet sich im Chart dabei folgendes Bild:

Hält der Verkaufsdruck heute an, stellt sich das nächste Kursziel jetzt auf das alte 2017er-Tief bei 13,11 Euro, bevor darunter ein Test des breiten 2016er-Bodens zwischen 12,00 und 10,00 Euro einkalkuliert werden müsste. Unterhalb der vielbeachteten 10-Euro-Marke wartet dann bereits das Allzeittief bei 8,83 Euro, das am 30. September 2016 aufgestellt wurde. Doch trotz des aktuellen Einbruchs lohnt der Blick zur Oberseite:
Spätestens mit der scharfen Korrektur vom Freitag konnte das Abwärtspotenzial aus der SKS-Formation vom Dezember nun endgültig abgearbeitet werden (der Rallyschub Mitte Januar entpuppte sich als verfrüht bzw. als Fehlsignal), weshalb nun auch eine Gegenreaktion erfolgen könnte. Dabei müssten zunächst die beiden Kurslücken aus der Vorwoche geschlossen werden – womit praktischerweise auch gleich die wichtigen Widerstandsmarken bei 14,00/14,50 Euro sowie 15,00/15,50 Euro und der GD200 bei 15,39 Euro zurückerobert wären. Im Anschluss hätte die Aktie dann, dank frischer Kaufsignale im Gepäck, sogar wieder Platz bis zur 16-Euro-Marke bzw. an den Bremsbereich bei 16,50 Euro und darüber bis zum alten Dezember-Top bei 17,11 Euro.
Das klingt angesichts des heftigen Kursverlustes der vergangenen Sitzungen geradezu utopisch, wird jedoch vom Seasonal Chart untermauert; folgt die Deutsche Bank nämlich dem typischen Verlaufsmuster, sind bis zum 04. Mai üblicherweise Gewinne von durchschnittlich 12,3% zu erwarten. Wer sich daher spekulativ auf der Long-Seite positionieren möchte, der könnte beispielsweise zum Open End Turbo Bull CY9TQJ der Citi Bank greifen; der Schein verfügt aktuell über einen moderaten Hebel von 3,27 sowie eine Knock-Out-Barriere bei 9,64 Euro, die damit unterhalb des Allzeittiefs angesiedelt ist.


Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler