Über eine Woche ist vergangen, seitdem wir Evotec an dieser Stelle zuletzt unter die Lupe genommen haben, und währenddessen ist viel passiert! So hat es beispielsweise mit dem Ausbruch geklappt, den wir in der vorangegangenen Analyse in Aussicht gestellt hatten – in der Spitze kletterte die Aktie bis auf 16,92 Euro und markierte damit ein neues 2018er-Top, und gleichzeitig auch den höchsten Stand seit dem 09. November. Das war am Montag, dann kam der Dienstag. Und der brachte einen herben Rücksetzer mit sich, der im Tief bis auf 14,95 Euro führte. Per Schlusskurs stand mit einem Minus von 8,8% der größte Tagesverlust seit dem 13. November zu Buche; hört sich unschön an und ist es auch, aus charttechnischer Sicht sieht das aber gar nicht mal so schlecht aus:
Nachdem Evotec gestern an der 15-Euro-Marke geradezu lehrbuchmäßig wieder nach oben abfederte und, zweites Indiz, oberhalb des alten Dezember-Hochs bei 15,15 Euro aus dem Handel ging, lässt sich der gestrige Ausverkauf zunächst als trendbestätigendes Pullback interpretieren. Dafür sollte die Aktie heute allerdings nach oben abdrehen und den Tag idealerweise oberhalb des Endstands vom Freitag (15,80 Euro) beenden. Im Anschluss könnte es dann – über das Top vom Montag bei 16,92 Euro – tatsächlich wieder Richtung November-Top bei 19,82 Euro bzw. zur 20-Euro-Marke gehen, bevor das alte 2017er-Jahreshoch bei 22,50 am Horizont auftauchen würde.
Und weil es so schön ins charttechnische Bild passt, packen wir jetzt auch den Seasonal Chart noch einmal aus, der bekanntlich für die Monate Januar und Februar eine durchschnittliche Performance von rund 13% ausweist, denn zwischen dem 30. Dezember und dem 07. März notiert Evotec üblicherweise in der trendstärksten Long-Phase eines Jahres. Allerdings darf ein Hinweis an dieser Stelle nicht fehlen:
Mit der bisherigen 2018er-Performance von +12,6% hat Evotec sein saisonales Potenzial e i g e n t l i c h bereits ausgeschöpft; das sollte aufgrund der heftigen Kursverluste vom November vergangenen Jahres nicht auf die Goldwaage gelegt werden, ein kritischer Blick zurück zur Unterseite ist dennoch angebracht:
Solange die Unterstützung an der 15-Euro-Marke hält, bleibt alles im grünen Bereich. Selbst ein Test des GD200 bei 14,65 Euro bzw. der darunterliegenden breiten Schiebezone um 14,50/14,00 Euro würde noch ins bullishe Bild passen. Sollte Evotec allerdings unter die 14er-Schwelle bzw. unter das Januar-Tief bei 13,32 Euro rutschen, müsste die Rally als beendet betrachtet werden. In der Folge wären dann stattdessen Kursziele bei 13,00 Euro oder sogar bis zum Zwischentief bei 12,65 Euro, die 12-Euro-Schwelle und das Korrektur-Tief bei 11,65 Euro denkbar.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler