Es ist Montagmorgen und damit Zeit für ein Update auf die Nordex-Aktie – die hatten wir zuletzt am vergangenen Dienstag analysiert und dabei festgestellt, dass die 2018er-Rally (aktuell +23% seit Jahresbeginn) irgendwie ins Stocken geraten war. Daran hat sich bis dato nichts geändert, allerdings lässt sich das Ganze im Chartbild mittlerweile beim Namen nennen; dort hat sich nämlich in den zurückliegenden Sitzungen eine klassische Wimpel-Formation ausgebildet, und die wollen wir heute genauer unter die Lupe nehmen:
Aus dem furiosen Jahresauftakt, der vom bisherigen 2018er-Tief bei 8,73 Euro bis auf das amtierende Top bei 11,70 Euro führte, lässt sich die Fahnenstange konstruieren. Die anschließende Seitwärtsphase rund um die 11-Euro-Marke bzw. den GD200, der aktuell bei 10,76 Euro verläuft, bildet den Wimpel – fertig ist die Chartformation! So weit, so lehrbuchmäßig, und das gilt auch für die Kursziele; trägt man die Länge der Fahnenstange nun an das aktuelle Kursniveau an, lassen sich Notierungen um 14,00 Euro ableiten. Das passt perfekt ins Bild, schließlich bilden die alten 2017er-Mai-Tops knapp oberhalb von 14,00 Euro einen sichtbaren Widerstand. Allerdings ist dafür der Sprung über das bisherige Januar-Top bei 11,70 und damit der bullishe (!) Ausbruch aus der aktuellen Dreiecksformation unerlässlich, zudem stellt das 2017er-August-Top bei 12,75 Euro noch eine (nicht unwesentliche) Hürde auf dem Weg zur 14-Euro-Marke dar. Und da wäre noch etwas:

Noch (!) ist auch eine bearishe Auflösung der Formation denkbar, dann nämlich, wenn Nordex aus dem Wimpel nach unten herausfällt, was bei Kursen unterhalb der 200-Tage-Linie der Fall wäre. Wichtig: hier gilt es, auf den Schlusskurs zu achten; geht Nordex unterhalb von 10,70 Euro aus dem Handel und bestätigt den Wechsel in einen Abwärtstrend durch schwächere Sitzungen in den darauffolgenden Tagen, könnte sich eine Korrektur bis in den Bereich um 9,50/9,00 Euro bzw. eine Etage tiefer bis 8,50/8,00 Euro folgen. Im Hinblick auf die saisonale Auswertung heißt es daher aufpassen, denn üblicherweise kämpft Nordex im Februar mit einer vorübergehenden Kursschwäche, die die Aktie im Schnitt um 1,3% nach unten drückt, bevor im März die saisonal stärkste Long-Phase des Jahres mit durchschnittlichen Gewinnen von 17% beginnt.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler