Für SAP geht es aktuell um nicht mehr oder weniger als die Rückkehr in den Aufwärtstrend, denn die Aktie konnte sich zuletzt an einen immens wichtigen Widerstand heranschieben. Um den besser einordnen zu können, muss man einen Blick zurückwerfen: Eigentlich lief alles nach Plan für den Software-Riesen, jedenfalls bis zum 01. November 2017. An diesem Tag markierten die Papiere bei 100,70 Euro das amtierende Allzeithoch. Gleichzeitig setzte an jenem Mittwoch aber auch eine Korrektur ein, die im Tief bis auf 89,71 Euro führte. Das war am 15. Januar, und seitdem hat sich SAP wieder nach oben vorgearbeitet:

Mit dem Sprung an die 93-Euro-Marke steht die Aktie jetzt ganz knapp vor der Rückeroberung des langfristigen GD200, der aktuell bei 93,23 Euro verläuft und gestern bereits kurz überkreuzt werden konnte. Ein Ausbruch über die gleitende Durchschnittslinie wäre gleichbedeutend mit dem formalen Wechsel in den Aufwärtstrend, womit neue Kaufsignale aktiviert würden. Die sollten die Notierungen auch direkt im Anschluss an die untere Kante (93,74 Euro) des offenen Gaps vom 11. Januar tragen, damit diese Lücke bis auf 94,33 Euro zügig geschlossen werden kann. Darüber stellt sich dann die 96er-Hürde in den Weg, bevor es ein Stockwerk darüber um die 98er-Barriere gehen würde.

Seasonal Chart SAP
Seasonal Chart SAP

Zusätzliche Orientierung kann der Seasonal Chart liefern, denn der zeigt, dass SAP in der Zeit zwischen dem 30. Dezember und dem 27. März in der zweitstärksten Long-Trendphase des Jahres notiert und dabei im Schnitt rund 7,6% aufsattelt. Aber Vorsicht: die Gewinne werden dabei üblicherweise im Januar (durchschnittlich +5,9%) und im April (im Schnitt +4,5%) erzielt, während die Monate Februar und März aus saisonaler Sicht eher unter dem Schlagwort „Konsolidierung“ abgehakt werden können. Deshalb jetzt noch schnell der Blick zur Unterseite:

Da sollte zunächst die 92er-Marke mit dem Zwischentief vom Jahresanfang bei 92,12 Euro stützend wirken. Eine Etage tiefer dürfte das Niveau um 91 Euro bremsen, darunter wartet noch einmal die 90-Euro-Barriere mit dem Korrektur-Tief bei 89,71 Euro; sollte diese Haltezone unterboten werden, wäre die jüngste Erholung endgültig vom Tisch.