Nordex rockt, und zwar gewaltig – zumindest beim Blick auf die bisherige 2018er-Performance, da konnte das vermeintliche Sorgenkind aus dem hohen Norden bislang bereits über 23% aufsatteln. Diese Hammer-Performance relativiert sich etwas, wenn man das 2017er-Ergebnis zum Vergleich heranzieht, denn da wiederum musste der Windkraftanlagenbauer ein Minus von 56% (inklusive Jahrestief bei nur noch 7,09 Euro) verbuchen. Ganz anders dagegen der Jahresstart 2018; da stürmte die Aktie zielstrebig nach (klar, wohin auch sonst) Norden und überwand mit der markanten 9-Euro-Barriere eine entscheidende Schlüsselstelle. Viel weiter nach oben ging es allerdings nicht, denn nach dem bisherigen Jahreshoch bei 11,70 Euro vor genau einer Woche kam die Rally zunächst ins Stocken. Und die Kurse fielen an eine wichtige Chartmarke zurück:
Aktuell tanzen die Notierungen mit zum Teil heftigen Zuckungen um die 11-Euro-Marke und damit um das alte Oktober-Zwischenhoch (10,95 Euro) sowie den langfristigen GD200 (10,81 Euro) herum, wobei der entscheidende Befreiungsschlag bislang ausblieb. Der wäre aber zwingend und dringend erforderlich, um A den formalen Wechsel in den Aufwärtstrend abzuschließen bzw. zu bestätigen und B das aufgestaute Bewegungspotenzial für einen Ausbruch über das amtierende 2018er-Top bei 11,70 Euro zu nutzen. Die weiteren Kursziele sind dann schnell aufgezählt:
Zunächst gilt es, das August-Hoch bei 12,75 Euro zu überbieten, bevor die Tops aus dem vergangenen Frühjahr oberhalb von 14,00 Euro in den Fokus rücken würden. Hat Nordex erst einmal dieses Kurslevel erreicht, stellt sich die Zielzone dann auf die offene Kurslücke aus dem Februar 2017 zwischen 15,60 und 16,35 Euro.

Der Seasonal Chart signalisiert unverändert volle Zustimmung zum bullishen Szenario, wenngleich auf die typische Schwäche im Februar zu achten ist – der wartet nämlich mit einem durchschnittlichen Kursrückgang von 1,3% auf. Interessant wird es ab 10. März, dann startet die trendstärkste Long-Phase des Jahres, die bis zum 29. Mai im Schnitt rund 17% Gewinne möglich macht. Trotzdem darf der Blick zur Unterseite nicht fehlen:
Da dreht sich zunächst alles um die 11-Euro-Marke mitsamt der beiden zusätzlichen Stützhilfen GD200 und Oktober-Top; rutscht die Aktie unter dieses Niveau, warten bei 9,00, 8,50 und 8,00 Euro drei weitere kursrelevante Unterstützungsbereiche, bevor spätestens an der 7-Euro-Schwelle die Winter-Rally ihr Ende finden würde.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler