Es gibt Unternehmen, die werden eher wohlwollend betrachtet und medial begleitet. Anderen steht die Öffentlichkeit kritischer gegenüber. Zur letztgenannten Gruppe gehört die Deutsche Bank (WKN: 514000/ ISIN: DE0005140008). Der deutsche Branchenprimus kämpft daher nicht nur auf dem Parkett gegen sinkende Aktienkurse, sondern auch immer wieder gegen negative Schlagzeilen. Dabei steht das Geldhaus – zumindest charttechnisch betrachtet – gar nicht so schlecht da:
Zugegeben, von alten Höchstständen sollte man sich innerlich verabschieden, denn das Allzeithoch vom 14. Mai 2007 bei 92,05 Euro dürfte bis auf weiteres unerreichbar bleiben. Dafür konnte die Bank seit dem Allzeittief vom 30. September 2016 bei 8,83 Euro immerhin knapp 74% aufsatteln, und auch wenn die Performance der vergangenen drei Jahre (-31%) ganz klar hinter dem Gesamtmarkt (+31%) zurückbleibt, bieten sich immer wieder kleine, aber feine Chancen auf der Long-Seite. Aktuell bahnt sich so eine Gelegenheit an:
Nachdem Deutsche Bank im Chart eine SKS-Formation vollendet und das Abwärtspotenzial ausgereizt hat, könnte nun ein Turnaround gelingen, der die Aktie zurück an den 16-Euro-Widerstand katapultiert. Erste Voraussetzung dafür wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 15,41 Euro und damit in unmittelbarer Schlagdistanz verläuft. Einen Ausbruch über diese Hürde vorausgesetzt, stellen sich die nächsten Kursziele anschließend auf die markanten Hindernisse bei 16,00, 16,50 und 17,00 Euro. Gelingt gar der Sprung über das Dezember-Top bei 17,13 Euro, würde sich tatsächlich Platz bis zum 2017er-Top bei 17,82 Euro ergeben.
Der Seasonal Chart gibt für dieses bullishe Szenario sogar Rückendeckung, denn vom 23. Januar bis zum 04. Mai notiert Deutsche Bank in der stärksten Long-Phase des Jahres und legt in diesen 73 Handelstagen im Schnitt rund 12,3% zu. Wer sich also auf der Long-seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo WKN: SC3G6D der Société Générale umsetzen. Der Schein läuft endlos und ist mit einem aktuellen Hebel von 4,44 bzw. einer Knock-Out-Barriere bei 12,46 Euro ausgestattet. Was uns zwangsläufig zum Blick auf die Unterseite führt:

Die 15-Euro-Barriere hat dem jüngsten Verkaufsdruck standgehalten und empfiehlt sich daher als erste wichtige Unterstützung im Fall schwächerer Kurse. Als nächste Haltezone kommt die breite Range zwischen 14,50 und 14,00 Euro in Frage, bevor es mit dem 2017er-Jahrestief bei 13,11 Euro richtig brenzlig werden würde. Darunter müsste nämlich mit einem Test des ausgeprägten 2016er-Bodens mit Kursen zwischen 12,00 und 10,00 Euro gerechnet werden.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler