Die Frage, ob die Aufwärtsdynamik wohl anhält, konnte gestern mit einem klaren Nein beantwortet werden. Zumindest auf den ersten Blick, denn der DAX sackte im Tief bis auf 13.227 Zähler ab. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich jedoch, dass A) die wichtige Unterstützung bei 13.220 gehalten hat und B) die Käufer an diesem Wendepunkt wieder zugegriffen haben, denn zur Schlussglocke notierte der Index gut 50 Punkte höher. Das bedeutet:
Übernehmen die Bullen heute wieder das Kommando, kann der gestrige Rücksetzer als mustergültiges (und zudem trendbestätigendes) Pullback interpretiert (und abgehakt) werden. Allerdings sollten die Kurse dafür zügig über die 13.300er-Schwelle springen und idealerweise auch gleich das alte Dezember-Top bei 13.339 Zählern ansteuern. Einen erfolgreichen Ausbruch über diese Eindämmungslinie vorausgesetzt, hätten die Blue Chips anschließend wieder freie Fahrt zum letzten Widerstand (13.400/13.425) vor dem Allzeithoch (13.526). Aber:
Setzt sich der Ausverkauf heute fort, gilt es insbesondere, auf die Haltezonen bei 13.220/13.200 und 13.100/13.095 zu achten, die sich als mögliche Wendepunkte anbieten. Fällt der DAX hingegen unter dieses Niveau, wird es schon etwas brenzliger – zwar wartet mit der vielbeachteten 13.000er-Schlüsselstelle noch eine markante Unterstützung auf die Kurse, aber eben auch das offene Gap aus der Vorwoche, das erst bei 12.978 Zählern geschlossen wäre.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler