Gute Nerven, viel Geduld und eine gewisse Leidensfähigkeit, das waren die Eigenschaften, die bei den Aktionären der Deutschen Bank seit einigen Jahren gewissermaßen zur Grundausstattung gehörten. Im letzten Jahrzehnt, genauer seit dem Allzeithoch bei 92,05 Euro im Mai 2007 hat die Aktie nämlich 82,09% verloren, wobei das Allzeittief bei 8,83 Euro Ende September 2016 sicherlich den bisherigen Tiefpunkt darstellt. Das sind jedoch „olle Kamellen“, denn im Anschluss hat sich der Branchenprimus deutlich erholt. Zwar nicht gerade linear, denn auf eine schnelle Gegenbewegung Ende 2016 folgte ein quälendes Seitwärtsgeschiebe rund um die 16-Euro-Marke im Jahr 2017, doch jetzt könnte sich die nächste Tür öffnen:
Im Januar 2017 markierte die Deutsche Bank das bisherige Jahreshoch bei 17,82 Euro, um danach erst einmal monatelang zu konsolidieren. Dabei ging es bis aufs Jahrestief bei 13,11 Euro Anfang September, von dem aus eine Art Bodenbildung startete, die nun abgeschlossen werden könnte.

Denn mit einem fulminanten Kurssprung von 3,3% ist die Aktie des deutschen Branchenprimus am Freitag als bester Wert im DAX aus dem Handel gegangen und nimmt damit aus charttechnischer Sicht bereits Kurs auf das Juli-Top bei 16,91 Euro. Darüber wartet dann bereits der markante Widerstand im Bereich der Mai-Hochs rund um 17,60 Euro, und von dort wäre es nur noch ein kleiner Schritt bis zum 2017er-Jahreshoch bei 17,82 Euro. Allerdings sollte die Aktie jetzt nicht mehr (per Tagesschluss) unter die wichtige Haltezone bei 15,50 Euro zurückfallen (Achtung, rund um die 16-Euro-Marke klafft derzeit noch ein offenes Gap!); mit Kurszielen bei 15 Euro bzw. eine Etage tiefer im Bereich um 14,50 Euro wäre das Thema Erholung nämlich wieder vom Tisch, und die Zielzone würde sich auf den „Bodensatz“ zwischen 13,50 und 13,00 Euro einstellen. Aufpassen heißt es auch aus saisonaler Sicht:
Da wendet sich bei der Deutschen Bank nämlich pünktlich zum Jahreswechsel das Blatt, und bis Ende Januar schieben die Kurse eine kurze, aber scharfe Korrekturphase ein. Aufwärts geht es dann wieder an dem 23. Januar, dann beginnt die saisonal stärkste (und längste) Long-Phase des Jahres, in der die Deutsche Bank durchschnittlich 12,27% aufsattelt.


Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler