Es gab Zeiten, da war das Image der Deutschen Post ungefähr so cool wie das von mausgrauen Cordhosen mit Bundfalte oder die Dauerwelle im Kurzhaarschnitt. Seit der Privatisierung der Deutschen Bundespost sind mittlerweile aber über 20 Jahre vergangen, und zumindest in den letzten drei, vier Jahren hat sich die Deutsche Post AG zu einem richtig spannenden Blue Chip gemausert. Und die Aktie zu einem Gewinner – in den vergangenen drei Jahren legten die Papiere knapp 50% zu, alleine im Jahr 2017 stehen +28% zu Buche, Tendenz steigend:

Seit Jahresbeginn marschiert die Deutsche Post-Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend nach oben, wobei das 2017er-Tief bereits im April bei 30,52 Euro markiert wurde. Anfang November gelang dann endlich der Sprung über die 40-Euro-Marke – und damit auf ein neues Allzeithoch, das bei 40,59 Euro aufgestellt wurde. Seitdem sind die Kurse zwar wieder unter die 40er-Schwelle abgerutscht, das Rekordhoch liegt aber weiterhin in Schlagdistanz (Abstand rund 2,5%), und der nächste Angriff könnte jetzt starten:

Chart Deutsche Post
Chart Deutsche Post

Aus saisonaler Sicht gibt Deutsche Post zum Jahresende – Stichwort Weihnachtsgeschäft – noch einmal Vollgas; im Schnitt legt die Aktie zwischen dem 24. Oktober und dem 29. Dezember 9,59% zu. Das ist gleichzeitig auch die trendstärkste Phase des Jahres, wobei die zweitstärkste direkt daran anschließt: Vom 30. Dezember bis zum 22 Mai geht es durchschnittlich weitere 3,64% aufwärts.

Deutsche Post Seasonal Chart
Deutsche Post Seasonal Chart

Damit ist der Fahrplan auf der Oberseite klar abgesteckt – gelingt der Ausbruch über die 40-Euro-Marke heute auf Schlusskursbasis, steht einem neuen Rekordhoch nichts im Weg! Ganz im Gegenteil, aus charttechnischer Sicht sind dann die 45er- bzw. 50er-Marke bereits als Kursziele ins Auge zu fassen. Wer bei Deutsche Post die Long-Karte spielen möchte, kann das beispielsweise mit dem Open End Turbo WKN: SC363S der Société Générale tun; der Schein läuft endlos, und ist mit einem Hebel 5,14 sowie einer Knock-Out-Barriere bei 32,282 Euro ausgestattet. Damit kommen wir zur Unterseite:

Die erste Unterstützung ist bereits im Bereich um 39 Euro zu finden, darunter sollte auf das November-Tief bei 38,40 geachtet werden, bevor eine Etage tiefer die markante Haltezone bei 38 Euro stützend wirken dürfte. Aufpassen heißt es, wenn die Aktie unter 37 Euro rutscht, denn dann könnten sich die Verkäufe bis in den Bereich um 35 Euro ausweiten.