Zweimal haben wir Nordex zuletzt analysiert, und beide Male war der Tenor – passend zur Kursentwicklung – eher bärish eingefärbt. Daran gibt es auch wenig zu rütteln, wenn die Sommer-Tops rund um die Marke von 12,50 Euro die Benchmark sind. Im kleineren Bild lohnt das Hinsehen jedoch durchaus, denn da sieht es ganz danach aus, als ob Nordex jetzt so etwas wie eine Bodenbildung gelingt:

Die Performance-Kennzahlen sprechen eine deutliche Sprache: bisherige 2017er-Bilanz -61,50%, für den Monat November stehen aktuell -11,54% zu Buche. Doch auf Wochensicht gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn da gelang der Aktie ein Plus von 3,28%. Seit dem bisherigen Jahrestief bei 7,09 Euro, das am 16. November markiert wurde, haben die Papiere mittlerweile sogar 10,7% zulegen können, Zahlen, von denen der Windkraftanlagenbauer zuletzt nur noch träumen konnte!
Charttechnisch betrachtet scheint Nordex nun also zwischen 7,00 Euro und 7,50 Euro einen Boden ausgebildet zu haben, der durch den Sprung über die horizontale Widerstandslinie bei 7,50 Euro zunächst (!) vollendet wurde. Damit könnte – sofern die 7,50er-Marke heute hält – die Aktie jetzt Kurs auf die 8-Euro-Marke nehmen, die mit dem Kursabsturz vom 9. November verloren ging. Gelingt die Rückeroberung dieser Hürde, dürfte es noch einmal bis zum Bremsbereich um 8,70/9,00 Euro gehen. Schaffen die Notierungen auch den Sprung über diese breite Schiebezone, die Ende Oktober ausgebildet wurde, hätte die Aktie tatsächlich wieder Platz bis zum Oktober-Zwischenhoch bei 10,95 Euro.
Diesmal kommt auch Unterstützung vom Seasonal Chart, denn am 16. November (dem Tag, an dem das Jahrestief bei 7,09 Euro markiert wurde!) wechselt Nordex in einen Aufwärtstrend, der bis zum 29. Dezember ein durchschnittliches Kursplus von 7,30% mit sich bringt.

Und der sich über den Jahreswechsel sogar fortsetzt: Im Schnitt erzielt die Aktie zwischen dem 30. Dezember und dem 03. Februar weitere +9,04% Gewinn. Wer bei Nordex also auf steigende Kurse setzten möchte, könnte sich mit dem Open End Turbo Bull WKN: CQ1G03 der Citi Bank in Stellung bringen. Der Schein ist mit einem Hebel von 4,88 und einer Knock-Out-Barriere bei 6,262 Euro ausgestattet, womit wir beim Thema Unterseite wären:
Da findet sich die erste Unterstützung nun an der 7,50er-Schwelle bzw. darunter im Bereich des bisherigen Jahrestiefs bzw. der 7-Euro-Marke; wird dieses Niveau auf Schlusskursbasis unterboten, wäre das Thema Bodenbildung wieder vom Tisch, und weitere Kursverluste könnten die Folge sein, denn dann rücken das 2013er Mai-Top bei 6,64 Euro, die 6-Euro-Marke, die Schiebezone bei 5,60/5,50 Euro und die runde 5-Euro-Marke in den Fokus.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler