Es war schon ein Meilenstein, der da gestern auf dem Parkett erreicht wurde. Oder besser auf der Anzeigetafel, denn da leuchtete bei der Volkswagen Vorzugsaktie 167,35 Euro auf. Das war zunächst ein neues Jahreshoch (aktuell steht die Aktie bereits über 170 Euro), was per se schon mal als Erfolg gewertet werden kann. Doch es war noch viel mehr, denn damit kletterte die Aktie auf den höchsten Stand seit dem 18. September 2015. Und das wiederum war der Tag, an dem ein Skandal seinen (öffentlichen) Anfang nahm, der unter dem Namen „Dieselgate“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Die juristische Aufarbeitung der Causa VW „läuft und läuft und läuft“, um einen der berühmtesten Werbeslogans von Volkswagen zu zitieren, im Chart hingegen ist dieses Kapitel jetzt abgeschlossen. Zumindest optisch:

Nachdem VW im September 2015 diverse Software-Manipulationen ein- (und Dr. Martin Winterkorn sein Büro als Vorstandsvorsitzender aus-) räumen musste, stürzte die Aktie um rund 50% ab und schlug im Tief bei 86,36 Euro auf. Das war am 05. Oktober 2015, seitdem müht sich VW um so etwas wie Wiedergutmachung. Dabei hat sich ein stabiler Aufwärtstrend entwickelt, an dessen obere Trendkanalbegrenzung die Papiere jetzt herangelaufen sind. Gelingt nun auch der Sprung über diese Eindämmungslinie, könnten neue Long-Impulse weitere Kursgewinne nach sich ziehen; als nächstes Ziel ist da vor allem die 170-Euro-Marke zu nennen, an der eine markante Volumenspitze die Notierungen zunächst in Schach halten dürfte. Sobald die Aktie aber auch diesen Widerstand überwindet, steht zusätzliches Potenzial bis an die nächste ausgeprägte Volumenzone bei 180 Euro zur Verfügung, bevor die 190-Euro-Marke in den Fokus rücken würde. Wer an der VW-Rallye teilnehmen möchte, könnte sich da beispielsweise mit dem Open End Turbo Call WKN: DD091H der DZ Bank engagieren, der aktuell über einen Hebel 4 und eine Knock-Out Barriere bei 124,086 Euro verfügt. Denn auch aus saisonaler Sicht stehen die Trendpfeile auf Grün:

Seasonal Chart Volkswagen
Seasonal Chart Volkswagen

Im Schnitt legt die Aktie zwischen dem 07 November und dem 29. Dezember nämlich noch einmal 5,18% zu, womit VW ein typischer Kandidat für eine Jahresend-Rallye ist. Allerdings sollte der Vollständigkeit durchaus ein Blick zurück geworfen werden. Beziehungsweise nach unten, denn auf der Unterseite sollte auf die Haltezone um 164 Euro geachtet werden; rutschen die Kurse hier noch einmal ab, könnte es – über den nächsten Halt bei 160 Euro – relativ zügig bis zur breiten Unterstützung zwischen 156 und 158 Euro gehen, und darunter würde bereits die Schiebezone rund um 144 Euro auf die Agenda rücken.