Noch zwei Tage, dann (01. November) legt das Wunder von Palo Alto die Zahlen für das dritte Quartal 2017 vor, und nicht wenige Anleger erhoffen sich davon neue Hinweise auf die tatsächliche Unternehmenslage. Denn die Liste der offenen Fragen ist lang – Verzögerungen bzw. Reduktionen in der Produktion beim E-Auto für alle, dem Model 3, dazu der immense Kapitalbedarf, der den negativen Cashflow im Jahr 2017 noch einmal deutlich ansteigen ließ – die Investoren dürften beim Zahlenwerk am Mittwoch also ganz genau hinschauen, wo Tesla tatsächlich steht. Der Blick auf den Chart verheißt jedenfalls nichts Gutes:
Nach dem Allzeithoch vom 18. September bei 389,61 US-Dollar hat die Aktie bereits 17,64% an Wert eingebüßt. Zudem lässt sich im Kursverlauf eine S-K-S-Formation einzeichnen, deren Nackenlinie im Bereich von 330 USD in der vergangenen Woche nach unten durchbrochen wurde.
Aus charttechnischer Sicht könnte es daher weiter abwärts gehen; als nächstes Kursziel käme zunächst die Haltezone bei 310/300 USD infrage, bevor eine Etage tiefer schon das Februar-Top bei etwa 280 USD und darunter die markante Unterstützung bei 250 USD warten. Damit wäre das rechnerische Abwärtspotenzial aus der SKS-Formation nahezu mustergültig abgearbeitet, und die Aktie könnte noch einmal Richtung Allzeithoch nach oben abdrehen (Stichwort Jahresendrallye). Dafür müsste Tesla aber nicht nur am Mittwoch liefern; bevor es den Papieren nicht gelingt, die 330er-Marke und damit die Mai-Aufwärtstrendgerade zurückzuerobern, bleibt Tesla ein Short-Kandidat!
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler