Noch im Sommer sah es ganz danach aus, als ob der krisengeschüttelte Windkraftanlagenbauer endlich Aufwind kriegen würde, denn die Aktie kletterte zwischenzeitlich bis auf das August-Top bei 12,71 Euro. Wobei das bestenfalls als Etappenziel zu werten war, schließlich liegt das Jahreshoch aus dem Januar bei 21,66 Euro, und die Papiere haben seitdem knapp 60% an Wert verloren. Nach den jüngsten Analysteneinschätzungen könnte sich diese Zahl jetzt noch vergrößern, und auch im Chartbild dominieren die Bären:
Mit dem Absturz auf ein neues Jahrestief (8,74 Euro) dürfte es für Nordex nun schwer werden, die 9-Euro-Marke zurückzuerobern, und auch das Oktober-Top bei 10,95 Euro rückt in immer weitere Ferne. Damit ist die Zielsetzung auch schon klar definiert – um eine Trendwende anzustoßen, müssten die Kurse zunächst über 9,00 Euro aus dem Handel gehen, um anschließend den Widerstandsbereich bei 9,50/9,70 Euro ansteuern zu können. Und erst bei einem erfolgreichen Sprung über diese Hürde wäre der Weg frei bis zum Zwischenhoch knapp unterhalb der 11-Euro-Marke.
Demgegenüber dürfte die aktuelle Abwärtsbewegung an Dynamik gewinnen, wenn die Papiere jetzt auch unter 8,50/8,00 Euro zurückfallen und damit den rasanten Anstieg aus dem Jahr 2013 neutralisieren würden. Als Kurs(fern)ziel müsste dann nämlich bereits der Bereich um 6,60 Euro (2013er-Mai-Top) ins Auge gefasst werden. Gegenwind erhalten die Bullen auch vom Seasonal Chart, der für das Jahresende aus statistischer Sicht ebenfalls eher fallende Notierungen erwarten lässt.

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler