Mit dem gestrigen Donnerstag endete die dreitägige Siegesserie im DAX – nachdem der deutsche Leitindex bereits schwächer in den Handel startete, drückten im weiteren Verlauf Gewinnmitnahmen an der Wall Street und der Anschlag in Barcelona die Kurse tiefer ins Minus. Zwar hielt sich der Index zur Schlussglocke noch knapp oberhalb der 12.200er-Marke, nachbörslich rutschten die Notierungen dann jedoch deutlich unter diese Schwelle. Im Chartbild stehen damit nun zwei konträre Szenarien zur Disposition:
Entpuppt sich die Erholung als technische Gegenreaktion innerhalb eines laufenden Rücksetzers, könnte die nächste Verkaufswelle den DAX bis an die Schlüsselhaltezone bei 12.100/12.090 führen. Setzt sich die Kursschwäche dort fort, müsste eine Ausweitung der Abwärtsbewegung bis zur runden 12.000er-Marke einkalkuliert werden. Darunter droht dann ein Test der unteren Begrenzung des Juni-Abwärtstrendkanals UND des langfristigen GD200, auf den die Kurse bei 11.947 treffen würden.
Umgekehrt ist jedoch auch auf der Oberseite weiterhin ein Wechsel möglich. Dreht das Börsenbarometer nämlich wieder nach oben ab, stellt sich das nächste Kursziel sofort wieder auf den massiven Widerstandsbereich aus 12.300er-Marke, den Juni-Tiefs UND der oberen Begrenzung des Juni-Abwärtstrendkanals. Bei einem erfolgreichen Ausbruch hätte der DAX dann gute Chancen, die Aufwärtsbewegung der vorangegangenen Sitzungen fortzuführen.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler