Der DAX weitete seine Verluste gestern noch einmal deutlich aus und stürzte im Tief auf 11.994 Zähler ab, was dem tiefsten Stand seit dem 20. April entspricht (und die Sommer-Rallye quasi ausradiert). Zur Schlussglocke rettete sich das Börsenbarometer zwar mit letzter Kraft über die psychologisch bedeutsame 12.000er-Hürde, nachbörslich gaben die Kurse jedoch erneut nach und rutschten klar unter die runde Tausender-Marke zurück. Aus charttechnischer Sicht scheint damit nun eine rote Linie unterschritten:
Findet der DAX an dieser ausgeprägten Volumenspitze jetzt keinen Halt, dürfte der Ausverkauf in die nächste Runde gehen. Dabei stellt sich das Kursziel zunächst auf den GD200, dem die Notierungen bei 11.906 Punkten begegnen würden. Darunter bietet erst wieder die (kleinere) Volumenspitze bei 11.800 eine nennenswerte Unterstützung, sollten die Blue Chips allerdings auch an dieser Barriere abrutschen, müsste eine Ausweitung der Korrektur bis in den Bereich der Februar-Tiefs unterhalb der 12.600er-Marke einkalkuliert werden.
Nach oben ist dagegen noch nicht alles verloren – als Reaktion auf die heftigen Kursverluste könnte eine entsprechend dynamische Gegenbewegung jederzeit starten, die den DAX zurück über die 12.100er-Schwelle bis an den Bereich um 12.200 tragen könnte. Gelingt hier ein Ausbruch auf Schlusskursbasis, stünde noch einmal Aufwärtspotenzial bis 12.300/12.325 zur Verfügung.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler