Nun herrscht Klarheit: Die Italiener haben sich am Sonntag gegen die Verfassungsreform ausgesprochen, worauf Regierungschef Matteo Renzi seinen Rücktritt ankündigte. Das befürchtete Börsenbeben scheint allerdings auszubleiben. Der DAX notiert im frühen Handel mit 10.524 Punkten nämlich nahezu unverändert. Können wir wohlmöglich doch noch auf einen Jahresschlussspurt hoffen?
Das deutsche Leitbarometer war am Freitag bis auf 10.402 Zähler abgerutscht, womit der volumenarme Korridor gekreuzt und die Mai-Trendgerade auf den Prüfstand gestellt wurden. Den typischen Verlaufsmustern einer Korrektur haben die Kurse also (zumindest theoretisch) bereits Genüge getan. Allerdings (und darauf gilt es jetzt zu achten) sollte der DAX nun möglichst zügig wieder über 10.650 Punkte hinauskommen, um einen weiteren Angriff auf das Jahreshoch (10.827) zu ermöglichen. Das zyklische Umfeld kann die Bullen dabei nach wie vor unterstützen.
Notierungen unterhalb von 10.400 Punkten (auf den Xetra-Schluss achten) wären hingegen kritisch zu sehen, da es dann zu einem Test der 200-Tage-Linie im Bereich von 10.200 Zählern kommen könnte. Es ist aber davon auszugehen, dass die Börsianer nun zunächst auf das Statement des EZB-Chefs warten, der sich im Zuge der Leitzinsentscheidung am Donnerstag (Pressekonferenz beginnt um 14:30 Uhr) äußern wird.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler