Das deutsche Leitbarometer hat (noch) seine liebe Mühe und Not mit dem alten Jahreshoch. Trotz eines starken ifo-Index reichte die Kraft jedenfalls auch am Dienstag nicht aus, um die Kurse zum Xetra-Schluss über die Marke von 10.800 Punkten zu tragen. Während der DAX also nach wie vor am Ausbruch arbeitet, wollen wir die Gunst der Stunde für einen Blick über den Tellerrand nutzen.

Auffällig ist nämlich, dass der DAX in der etwas größeren Perspektive in die Spitze eines Keilmusters (orange eingefärbt) hineinläuf – was positive, aber leider auch negative Aspekte mit sich bringen könnte. Grundsätzlich gilt: Ein steigender Keil (wie in unserem Fall) ist bearish zu interpretieren, sofern die Formation nach unten verlassen wird. Bei Kursen unterhalb von 10.500 Zählern drohen also noch einmal größere charttechnische Verkaufssignale, die sogar das Potenzial besitzen, den Index erneut in Richtung 10.000 zu drücken.

Diese Gefahr ist allerdings noch nicht akut, zumal das Muster zunächst ein Heranlaufen an 11.000 Punkten zulassen würde. Kann dieser Widerstand jedoch nicht überboten werden (wofür der DAX ein paar Tage Zeit hätte), ist erneut Vorsicht geboten. Kurzfristig orientierte Trade könnten deshalb ein spekulatives Short-Engagement im Bereich der runden Tausender-Marke in Erwägung ziehen, wobei es sich empfiehlt, mit einem engen Stop-Loss zu arbeiten. Denn gelingt der Ausbruch über 11.000 Zähler, würde sich (in einem positiven saisonalen Umfeld) relativ schnell Potenzial bis 11.400 Punkte eröffnen.